![]() Der Deppen°Kringel findet Nachahmer. Da platzt der vorbestrafte Walter Kafitz bestimmt vor Stolz. Jubelartikel zum Nürburgring - ist es wieder soweit? So langsam glaubt man wohl in Ringrufweite, dass es an der Zeit ist den Namen Nürburgring wieder gesellschaftsfähig zu machen. Das hat sich in der Vergangenheit schon bewährt einen “Alles wieder gut” Artikel in die Welt zu setzen - bzw. in die Frankfurter Allgemeine. Der Autor aktuell ist Benjamin Fischer und wie man liest hat er eine Mainzer Vergangenheit. Aber darüber bin ich erst später gestolpert, nachdem es mir beim Lesen des Artikels immer schwieriger gefallen ist mit meine anfängliche Unvoreingenommenheit aufrechtzuerhalten. Im besten Relotius Storytelling wird versucht anhand von Belegen und eingestreuten Zeitzeugen ein Bild zu formen, dass der Ring zwar eine Durststrecke zu überwinden hatte, dies aber der Vergangenheit angehört und heute alles bestens ist. Das Ganze noch schön aufgehübscht mit historischen und aktuellen Ringbildern - und ganz subtil wird uns dann noch so im Vorbeigehen hier und da eine Geschichtsumschreibung untergejubelt. Ich pick mal ein paar Zitate raus:
Das geht schon gleich am Anfang los: die böse Formel 1 und der böse Freizeitpark. Walter Kafitz wird mit keiner Silbe in dem Artikel erwähnt und sein Mißmanagement gepaart mit Größenwahnsinn natürlich auch nicht. Ebensowenig, dass ihn auch nur die Bewährungsauflage vor dem Gefängnis bewahrt hat.
Natürlich kein Wort von Otto Flimm oder Ja zum Nürburgring, die damals erst den Bau der GP Strecke in politisch schwerem Umfeld durchgeboxt haben. Traurig wie solche historischen Kraftakte weggeglättet werden. Die aktuellen GT3 langsam zu nennen bestätigt natürlich die Nicht-Kompetenz des Autors - aber die Selbstverständlichkeit, mit der solche Fakten in einem Medium rausgehauen werden, dem die Leute normalerweise glauben, zeugt schon von großer Dreistigkeit.
Da ist sie ja wieder die böse Formel 1. Dass dieser Vertrag von jemandem unterschrieben worden war - vorher! - ist wohl nebensächlich. Und dass die Kafitz’schen Abenteuer große Löcher in die Kasse rissen - auch ohne Formel 1 - brauche ich hier wohl niemandem erklären. Wisst Ihr noch, Bike World zum Beispiel? Aber es ist ja viel praktischer, wenn die Probleme nicht hausgemacht sind, sondern einfach so vom Himmel fallen - wie zum Beispiel die lächerlichen Schecks von Kurt Beck’s “ganz großem Geldadel”:
Das Trauerspiel startete natürlich viel früher - da rollte noch kein einziger Bagger. Denn der damalige Aufsichtsrat: Deubel - Pföhler - Härtel - Kühl, hat den Bau der Erlebnisregion abgenickt - entgegen aller Kritik von … ja eigentlich von ALLEN. Niemanden habe ich getroffen, der das in Ordnung fand. Und bereits ein halbes Jahr später - im Mai 2008 - wurde Mediinvest mit einer stillen Beteiligung aus der Staatskasse beglückt, die so still war, dass die Regierung diese Geldflüsse erst Jahre später zugegeben hat. Über 85 Mio. Euro wurden so transferiert, um der Bevölkerung eine Privatbeteiligung vorzutäuschen. Trotzdem wurde gebaut, eröffnet und gejubelt - gegen Kritik wurden PR Agenturen und sogar die Staatsanwaltschaft in Stellung gebracht. Denn in Rheinland-Pfalz gibt es starken Schulterschluss, wenn es darum geht dubiose Geldflüsse zu vertuschen. Heute, nach Untersuchungsausschuss, Mega-Prozess und Landesrechnungshof sind wir schlauer - die FAZ natürlich ausgenommen. Dass ein deutscher Finanzminister zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wird, ist zwar in Deutschland bisher noch nie passiert, aber der FAZ keine Silbe wert. Und dass Kurt Beck sich nur wenige Tage nach Deubels Rücktritt vor die Kameras stellt und erklärt, dass dem Land kein Schaden entstanden ist, braucht man ja auch nicht nochmal aufzuwärmen. Das ist doch jetzt schon 10 Jahre her, also Schwamm drüber. Endgültig den Schweinen zum Fressen vorgeworfen wurde der Ring, als Richter / Lindner im Handstreich zu den neuen Pächtern erklärt wurden. Von deren Auftreten hat sich die Anlage bis heute nicht erholt, obwohl sie nichtmal 2 Jahre in dieser Funktion wirkten. Und dass Rainer Mertel im Anschluss an seine Aussage im Untersuchungsausschuss eine tödliche Herzattacke erlitten hat, interessiert offensichtlich auch niemanden mehr. Als Kurt Beck im Juli 2012 die Insolvenz verkündete, war damals die böse EU Schuld. Er selber hat natürlich seine Hände in Unschuld gewaschen. Was folgte war ein Tal der Tränen in Eigenverwaltung - inklusive abenteuerlichen Abläufen während der Ausschreibung und Zuschlagserteilung. Dass dadurch nach wie vor 2 unabhängige Prozesse beim Europäischen Gericht anhängig sind, darüber will die FAZ - bzw. Benjamin Fischer - auch lieber nicht reden. Dann könnte er ja nicht mehr die Mär der heilen Welt verbreiten. Dann lieber die aktuelle Geschäftsführung in Watte baden:
Hach der Arme - es konnte ja wirklich niemand ahnen! Bei den Zuschauern wird es richtig abenteuerlich:
Schon klar, dass die DTM auf der Kurzanbindung fährt? Und dass die Hälfte der Tribünen sowieso geschlossen ist?
Dabei lässt der ADAC Mittelrhein aufgrund der Thematik inzwischen offiziell die Hosen runter. Aber das liest sich natürlich nicht so gut, da haben Zeitungen anscheinend ein Problem mit.
Ja nee iss klar. Das muss dieses Wochenende sein, das beim ADAC so etwa Montags anfängt. “Water under the Bridge” nennt es der Engländer, wenn Vergangenem hinterhergetrauert wird. Und eigentlich ist mir meine Zeit dafür auch zu schade. Aber wenn einem solche Artikel prominent aufgetischt werden, dann wird man regelrecht gezwungen den Rotstift zu zücken. Oder andersrum gefragt: müssen Werbeartikel heutzutage nicht mehr als solche gekennzeichnet werden? Erlebnisgrab | Insolvenz | Zuschauerzahlen | KurtBeck | BFCHR | Boris Becker - die ehemalige Nürburgring-Lichtgestalt - für zahlungsunfähig erklärt. Aus der Nürburgring Pressemitteilung von 2012:
Inzwischen ist Walter Kafitz offiziell Verbrecher, Boris Becker droht die Pleite - und die Nordschleife haben die Möchtegerns natürlich mit in den Abgrund gerissen. Oder wie ein Blogger damals formulierte:
BorisBecker | Kafitz | pleite | Insolvenz | Doktor Walter Kafitz ist um einen Titel reicher: Verbrecher. Das Strafmass war noch offen, nachdem er Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt hatte: 17 Monate Gefängnis - leider auf Bewährung. So läuft er immer noch frei herum und sein Anwalt meint sogar:
Hat er sich jemals bei irgendeinem entschuldigt für das Leid und die Schmerzen, die wir seinetwegen - heute noch - zu ertragen haben? Ich wüsste nicht. Von wegen einwandfrei - ich hätte da einige Einwände. Der Mann hatte ja sogar die Dreistigkeit gegen seine angeblich grundlose Kündigung zu klagen - vor 6 Jahren. Also soo weit liegt das jetzt auch noch nicht zurück lieber Kafitzscher Rechtsanwalt, die Wunden fühlen sich noch relativ frisch an. Und was wird aus dem - ebenfalls noch frei herumlaufenden - Ingolf Deubel? Da passiert vor Mitte des Jahres erstmal gar nichts. Alles andere wäre auch wirklich überraschend. Ringprozess auf einmal wieder Thema in der FAZ. Aber der Artikel hat mich stutzig gemacht:
Aus heiterem Himmel ein Artikel über den Ringprozess in der FAZ? Hört sich erstmal ganz gut an, aber dann wird es dubios. Denn der Autor geht weniger auf Ingolf Deubel oder Walter Kafitz ein, sondern arbeitet sich an Urs Barandun ab.
Das Thema Deubel wird nur im Vorbeigehen gestreift:
Soll die Bevölkerung schonmal langsam darauf vorbereitet werden, dass das Ganze wegen Personalmangel im Sande verläuft?
Ringprozess | Deubel | Barandun | Wilhelm Hahne hat das Urteil im Ringprozess freigekämpft. Stolze Leistung, denn der Prozess, der vom Oktober 2012 bis zum April 2014 dauerte, war zwar öffentlich ebenso wie die Urteilsverkündung, doch das Urteil im Namen des Volkes (!) sollte geheim bleiben. Dank Wilhelm Hahne ist das Urteil jetzt öffentlich - fast zwei Jahre später. Keine leichte Kost mit 223 Seiten und natürlich nicht zu vergessen: noch nicht rechtskräftig. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass zum ersten Mal in Deutschland ein Politiker zu Gefängnis verurteilt wurde (3,5 Jahre für Ingolf Deubel). Prozess | Ringprozess | Deubel | Kafitz | Urteil | Johannes Stuck versteht die Welt nicht mehr. Was haben denn auf einmal alle gegen seinen tollen Papa Strietzel Stuck? Auf Facebook (bzw. für die FB Verweigerer hier als Text kopiert):
Soweit stimme ich da ja noch zu, aber dann wird’s ziemlich haarsträubend:
Das ist gelinde gesagt Bullshit. Dazu reicht ein Blick in die historischen Bilanzen. Ohne F1 Zuschüsse und Kafitz Experimente war die Nürburgring GmbH ein gesundes und profitables Unternehmen.
Noch so ein nächste Klopper.
Dieser Zusammenhang erklärt sich mir nicht - der Nürburgring ist ausgebucht!
Na aber immer doch! :) Ohne das Beck°Werk und Aussaugen durch Richter/Lindner - unterstützt von den Stucks! - wäre der Ring gesund und munter wie eh und je.
Jau. Hier mal ein Beispiel von bestem Wissen und Gewissen. Und hier, und hier, und hier, und hier, und hier, … Tags: Stuck | Strietzel | Ringverkauf | Das nützt doch nichts. Hör ich öfter. Na dann gucken wir doch mal:
Da soll mal einer nochmal sagen: Das nützt doch nichts. Muss man sich mal von der Dimension her reinziehen, gab es in D vorher noch nie. Lasst Euch nicht einreden das sei Kinderkram - das ist eine ausgewachsene Katastrophe. Wird nur absichtlich verniedlicht. Fehlt nur noch das Happy End, dafür müssen wir aber kräftig die Ärmel hochkrempeln - freiwillig werden die das Feld nicht räumen, soviel ist klar. Jede Kleinigkeit zählt, daher schreibt bitte an die EU Kommissarin. Wenn das Fass voll genug ist, reicht ein einziger Tropfen, um es überlaufen zu lassen. Und vielleicht bist Du dieser einzige kleine Tropfen der noch fehlt. Tags: Kafitz | Deubel | Insolvenz | Ringverkauf | Sabine: Jetzt müssen wir nochmal alles geben! Hallo Leute, ich habe eine große Bitte an euch: Lasst euch um himmelswillen nix einreden oder von diversen Pressmitteilungen weiss machen, es gäbe nichts mehr am Verkauf zu rütteln. Nach wie vor möchten uns die Landersregierung und vorallem die Insolvenzverwalter ruhig stellen. Die sitzen dermaßen auf glühenden Kohlen, dass sogar die IV rechtlichen Beistand gefordert und diesen bereits genutzt haben. Was gerade mit dem Nürburgring und seinem Dunstkreis passiert, ist gleichzusetzten mit einer Naturkatastrophe. Wir kommen zwar mit heiler Haut aus der Misère aber unsere Lebensgrundlage wird systematisch vernichtet. Nur stammt diese Katastrophe zu 100% aus Kafitz’ und Beck’s Kessel. Ist unser Ring einmal verkauft, wird er in Zukunft zum Wanderpokal mutieren und die Einschnitte werden immer tiefer. Was juckt die potentiellen Käufer einen Nürburgringvertrag von der LR gebastelt (ohnehin ohne jegliches Hintergrundwissen) oder was scheren diese sich um die ursprüngliche Satzung, dass der Ring die! Infrastrukturmaßnahme für die Region ist??? Wir sind mit unseren Aktionen sehr weit gekommen, wir sind kurz vor dem Ziel, den Verkauf abzuwenden. Wir müssen jetzt nochmal alles geben. Bitte unterstützt unseren Ring damit er nicht zum Nobel Racing Resort der Oberschicht verendet oder sonst wie misswirtschaftlich betrieben wird. Wir alle wollen doch unser Kulturgut behalten. Also ich habe sehr sehr viel dem Nürburgring zu verdanken und ich werde den Teufel tun, zuzusehen wie ein paar Minister und Advokaten über Leichen gehen nur um ihr eigenes Pöstchen und ihre Pension zu retten. Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend und denkt mal drüber nach. Eure Sabine Tags: SabineSchmitz | Ringdemo | WirSindNürburgring | Lass sie doch erstmal machen! Dieser Satz wird in die traurige Nürburgring-Geschichte eingehen, wie kein anderer. Er wird vorzugsweise von den Leuten benutzt, die zu bequem sind sich zu engagieren und damit gegenüber sich und anderen rechtfertigen zu können, die Hände in den Schoß zu legen.
Ich hab sie nicht machen lassen und mir manches Mal die Finger verbrannt. Sie waren sich nichtmal zu schade mich vor den Kadi zu schleppen, um mich zu beeindrucken. Ich kenne den Ring - und Ihr kennt ihn auch - wir wissen schon selber, was ihm guttut und was nicht. Es lohnt sich zu kämpfen und auch wenn sich Abgründe aufgetan haben - ich habe auch viele ehrenwerte Menschen kennen und schätzen gelernt, an deren Seite es sich lohnt zu kämpfen. Zu kämpfen gegen die Vergewaltigung unseres geliebten Asphalts - aber immer mehr auch gegen das System, für das das gemeine Volk nur noch unbequemer Gegner zu sein scheint. Mit RLP haben wir es besonders schlimm erwischt, der Schein der Demokratie kann nur noch mit Ach und Krach und viel Propaganda made in Mainz aufrechterhalten werden. Doch es gibt keinen Grund aufzugeben. Jetzt heißt es erst recht die Reihen zu schließen und den Mainzer-Möchtegern-Monarchen amtlich den Allerwertesten aufzureissen. Wir sind zwar nur das gemeine Volk, aber wenn wir wollen sind wir Viele und wir können verdammt unbequem werden. Empört Euch, seid laut, frech - kämpft gegen die Propaganda mit allen Mitteln, die Euch zur Verfügung stehen! Wir werden verarscht nach Strich und Faden und wir haben allen Grund der Welt wütend und zornig zu sein. Und wir können jederzeit stolz in den Spiegel schauen, denn wir lassen sie eben NICHT erstmal machen! 15.November: Mainz! #Mainz15Nov Heute vor 5 Jahren: Freizeitpark-Eröffnung und Nürburgring-Todesurteil durch Kurt Beck.
Dazu wurde diese Pressemitteilung mit diesen Pressebildern (Bild1, Bild2) verschickt. Hier auch der passende Jubelfilm dazu. Und in diesem Film kann man schön sehen, wie die stolzen Gockel Beck/Pföhler/Kafitz durch die Gegend laufen und wichtige Sprüche machen. Kurt Beck:
Da darf sich Walter Kafitz natürlich nicht lumpen lassen:
Vor drei Jahren hab ich zum Jahrestag noch geschrieben: "Gegen die Banker ermittelt die Staatsanwaltschaft - und zwar schon jahrelang. Auch gegen Kai Richter. Und Ingolf Deubel. Konsequenzen? Keine." Immerhin haben sie inzwischen Ingolf Deubel am Haken - 3,5 Jahre, wer hätte das gedacht. 500.000 Euro hat angeblich alleine die Eröffnungsfeier gekostet. Was haben sie sich gefeiert die Versager. Heute liegt alles in Trümmern und keiner will’s gewesen sein. Tags: Erlebnisgrab | KurtBeck | Eröffnungsfeier Die alljährliche Zuschauerlüge.
Das werden wir vor, während und nach N24h noch öfter hören leider. Mir wär’s ja egal, aber unsere Nürburgring-Enteignung hat ihren Ursprung in den gefälschten Zuschauerzahlen und der doppelten Buchführung. Damit wurde von Kafitz & Co die Begründung gebastelt, so überdimensioniert zu bauen und als dann - Überraschung!! - keine Zuschauer kamen, hat man einfach Insolvenz angemeldet für alles komplett. (Rhein-Zeitung, Nov. 2011) Tags: Zuschauerlüge | Besucherzahlen | Zuschauerzahlen TV Doku über Ecclestone, Gribkowski - aber auch Kafitz, Beck und Co - und die Formel 1 Milliarden. Ein sehr guter 45-Minüter, der da letzte Woche in der ARD als Produktion von Süddeutsche TV GmbH gezeigt wurde:
Klaus Ott, der als Redakteur der Süddeutschen den Prozess gegen Bernie Ecclestone in’s Rollen brachte, kam oft zu Wort und hat die Details gut verständlich erläutert. Insgesamt wurde ein sehr großer Bogen gespannt und die Formel 1 zusammen mit Ecclestone’s Werdegang beleuchtet. Das macht die Doku wirklich sehenswert - zum einen natürlich wegen der hintergründigen Information, zum anderen aber auch wegen der tollen Bilder aus gegangenen Tagen. Weniger erfreulich, als von der Rennstrecke, die mal Rheinland-Pfalz gehörte die Rede war - da bekommt man schon einen Kloß in den Hals. Umso mehr, als auch die beiden Verantwortlichen Beck und Kafitz ausgiebig zu Wort kamen. Der Bogen wurde gespannt über Jochen Rindt, Hans-Joachim Stuck, Jochen Mass, Max Mosley, Helmut Thoma, Willi Weber bzw. Michael Schumacher und Norbert Haug - da hat man sich echt Mühe gegeben. Wobei bei Michael Schumacher man dann den nächsten Kloß im Hals hat. Das wird auf jeden Fall ein spannender Prozess in München. Bernie Ecclestone nimmt die Sache sehr ernst und nicht umsonst hat er dem Deutschen Fernsehen die Möglichkeit gegeben ein Interview zu führen. Damit ist er sonst immer ziemlich sparsam. Tags: Ecclestone | Gribkowski | Formel1 Ingolf Deubel zu 3,5 Jahren Haft verurteilt. Jahrelang hat er den Nürburgring in den Ruin getrieben, jetzt wird der arrogante Besserwisser in den Bau geschickt. Das hätte er sich - und uns!! - ersparen können, denn der Nürburgring ist für immer zerstört und verschandelt. Nur leider läuft Kurt Beck immer noch frei rum, seine Teflonbeschichtung scheint besser abzuperlen als die von seinem gottähnlich-gepriesenen Finanzminister. Wenn ich ehrlich bin habe ich mit der Haftstrafe nicht wirklich gerechnet. Da mach ich mir ein Fläschchen auf - und vielleicht gibt es doch noch Hoffnung für Rheinland-Pfalz. Dann darf aber bei dem jetzt abgeschlossenen Gerichtsverfahren nicht Schluss sein! Was war zum Beispiel mit der Aufsicht? Oder trägt der Aufsichtsrat diesen Namen nur zur Zierde? Eine übersichtliche Gruppe von 4 Leuten war auserwählt, die Entscheidungen zu bewerten und zu genehmigen. Mit dabei die aktuell amtierenden Politiker AW Landrat Pföhler und RLP Finanzminister Kühl. Aber auch nach der öffentlichen Hinrichtung des Bauernoipfers Deubel ging das muntere “lasst-uns-den-Nürburgring-in-die-Scheisse-reiten” Spiel weiter: der aktuell amtierende RLP SPD Fraktionsvorsitzende Hering hat damals als Wirtschaftsminister zum Todesstoß ausgeholt, als er Hotels, Richter’s Gastrodorf und den Ferienpark im Namen des Staates gekauft hat. Das Thema hatte ich ja schon öfter und besonders jetzt - nach dem Versteigerungsverfahren - ist klar, dass er mit ca. 100 Mio. Euro nur für diese Bestandteile einen viel zu hohen Preis gezahlt hat (Verkaufserlös insgesamt für diese Baugruppen plus Nordschleife, GP Strecke, Personalhaus, Boulevard, Ringwerk, usw.: 77 Mio Euro). Und überhaupt: warum kaufen, wenn es nur kurze Zeit später wieder verkauft werden muss? Wenn das keine Veruntreuung von Steuergeld ist, dann weiss ich’s auch nicht mehr. Dagegen ist Ingolf Deubel ja nur ein kleiner Lausbub! Aus der heutigen WiWo von Florian Zerfaß:
Daran erinnere ich mich, als wäre es gestern gewesen und es wäre tatsächlich ein weiterer Teil Wiedergutmachung, damit wir Bürger nicht komplett den Glauben verlieren. Zusätzlich bleibt die Hoffnung, dass die arrogante und selbstherrliche Landesregierung auch kapiert, dass sie das Korrektiv noch nicht ganz ausgerottet hat und es noch ordentlich zurückbeissen kann. Auch wenn wir in unseren Befürchtungen der vergangenen Jahre bestätigt wurden - dass die Argumentation eher auf krimineller Energie, als auch logischen Argumenten aufgebaut war - so hilft das dem Nürburgring in seiner Not leider nicht. Der Schaden ist angerichtet und die Spitze des Verantwortlichen-Eisbergs vom Gericht bestätigt und verurteilt. Neben der Erweiterung der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft wäre es auch an der Zeit, Schadensersatzforderungen aufzumachen - das muss weh tun! Tags: Ringprozess | Deubel | Kafitz Der Tag, an dem der Nürburgring verkauft wurde. Schwer zu glauben, aber heute wurde die Nordschleife verkauft. Wer der Käufer ist, ist dabei schon zweitrangig (es ist Capricorn), ebenso der Kaufpreis (77 Mio.), denn der Nürburgring soll endgültig in private Hand wechseln. Was war das heute für ein Gezerre: der Gläubigerausschuss wollte wohl nicht so wie die Insolvenzverwalter sich das vorgestellt haben und so hat die für 14 Uhr geplante Pressekonferenz bis 18 Uhr auf sich warten lassen. Ich schätze im Gläubigerausschuss waren heute:
(Bitte mich korrigieren, wenn das nicht stimmt!) Meine Vermutung ist, daß die eine einstimmige Entscheidung erzwingen wollten, deswegen haben sie den 5 Leuten auch so kurzfristig die Pistole auf die Brust gesetzt mit Pressekonferenz gleich hinterher. Und das hat wohl nicht geklappt, aber man hat den Verkauf trotzdem durchgezogen. Dieter Weidenbrück war auch in Koblenz zusammen mit Otto Flimm, ich bin auf seine Einschätzung gespannt (kommt morgen) - hier also schonmal meine. Der Doppeldoktor Insolvenzver Wieviele Betreiber die uns die letzten Jahre schon vor die Nase gesetzt haben! Erst 15 Jahre Kafitz-Leidensweg, dann Richter/Lindner, die Insolvenzverwalter und jetzt also Capricorn. Und habt Ihr mal gemerkt, die mussten alle Wortschöpfungsregister ziehen, denn Besitzer geht ja nicht, also wird abwechselnd von “Investor” bzw. “Erwerber” gesprochen. Eigentlich war auch noch eine PK von Dreyer / Lemke / Lewentz geplant, aber durch das ewige Verschieben ist die wohl geplatzt. Ich hatte zwischenzeitlich gehofft, daß der Verkauf auch platzt - aber die Marschrichtung ist von der Politik klipp und klar vorgeschrieben. Ich wage mal ein paar Prognosen: Capricorn wird - wie auch seinerzeit Richter/Lindner - jetzt massiv die Öffentlichkeit umwerben. Die beiden geschassten Düsseldorfer haben es hauptsächlich die Touristenfahrern umgarnt - Preise nicht erhöht, Fan-Diskussion inszeniert, usw. Der neue Düsseldorfer will Richter’s Kulissenbaracken abreissen, die Achterbahn auch und die Ringcard abschaffen. Da rufen natürlich alle “Hurra” und klatschen Beifall - und schon ist alles super. Ich hab grad ein Déjà Vu und höre die ersten “Lass sie doch erstmal machen!” sagen - wie seinerzeit bei Richter/Lindner. Woher die 100 Millionen kommen und wie sie sich refinanzieren sollen, gerät dann schnell in den Hintergrund. Dabei ist das eine stramme Summe: 3x Bilster Berg! Auch dieses Kapital fällt nicht vom Himmel, sondern möchte Rendite sehen (bei zurückhaltenden 5% schon 5 Millionen pro Jahr) und Zinsen zahlen (bei 4% = 4 Millionen). Schlappe 9 Millionen Euro, die zusätzlich verdient (!) werden müssen. Von einer Anlage, die auch vorher schon ausgebucht war und enorme Fixkostenblöcke vor sich herschiebt. Ich bin auch mal gespannt, wer sich jetzt direkt auf deren Seite schlägt, in der Hoffnung ein paar Krümel vom Tisch abzustauben. Bei Richter/Lindner gab es auch Leute, die sie auf den Schultern getragen haben. Und dann die Leute, die für die gute Sache kämpfen - also gegen die neuen auserkorenen Privatbesitzer - und für einen Nürburgring, der dem Gemeinwohl dient! Ich für meinen Teil werde auch weiterhin rund um den Ring und im Fahrerlager den STR Gedanken aufrechterhalten und bin sicher, daß viele Leute genauso denken. Eins kann man klar festhalten: ohne den Widerstand wäre unseren Volksverrätern Vieles viel leichter gefallen! Wenn vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, daß am 11.März 2014 eine Firma aus dem Meuspather Gewerbegebiet den kompletten Nürburgring kauft, den hätten sie in die Geschlossene gesteckt. Tags: Insolvenz | Trauertag | Gläubigerausschuss | Verkauf | Capricorn 4 Jahre Knast für Ingolf Deubel. Das fordert die Staatsanwaltschaft heute für den Ex-Finanzminister, dem jetzt droht, daß er für Kurt Beck einsitzen muss. Walter Kafitz soll nur Bewährung bekommen, das ist ja lächerlich - sowas wie eine mündliche Verwarnung. Wie lautet denn dann die Bewährungsauflage, daß er keinen zweiten Nürburgring mit Karacho gegen die Wand fährt? Tags: Prozess | Deubel | Kafitz Nürburgring-Prozess soll im April abgeschlossen sein. Nach 1,5 Jahren soll am 16.April das Urteil gefällt werden. Heute und morgen hat die Staatsanwaltschaft ihren Auftritt und vertritt die Meinung, daß sich Ingolf Deubel der besonders schweren Untreue schuldig gemacht hat:
Das sehe ich auch so. Tags: Prozess | Untreue | Deubel Hermann-Josef Romes: Selbst im Nachhinein keine Spur schlauer. Einen großen Auftritt hat der scheidende Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau - nach 16 Jahren ist seine Amtszeit mit der Pensionierung zuende - mit einem ganzseitigen (!) Interview in der Rhein-Zeitung vom Wochenende. Der Nürburgring spielt in dem Artikel eine große Rolle, ist HJR doch einer der Hauptverantwortlichen für die Katastrophe.
(Kafitz, Pföhler, Romes bei der Formel 1 2005) Immer mit einem Lächeln auf den Lippen, wenn eine Kamera in der Nähe war, hat er tatkräftig mitgeholfen, das Grab der Rennstrecke auszuschaufeln: 2008 beim Spatenstich von Kai Richter’s Grünen Hölle …
… ebenso wie z.B. beim Richtfest von Nürburgring 2009 …
… immer in vordester Front dabei. Und heute?
Herr Romes sieht sich da wohl eher in der Opferrolle und Schon 2004 (!) hat er dafür Werbung gemacht (Rhein-Zeitung vom 6.Mai 2004).
Im März 2007 hat er sich mit anderen Politikern persönlich sogar an Kurt Beck gewandt, um den Widerstand, der in Nürburg mit “Rettet den Ring” im Entstehen begriffen war, zu entkräften. Aus der Rhein-Zeitung vom 27.3.2007:
Dabei war die Eingabe der Nürburger vom 15.März 2007 an Kurt Beck wohlbegründet:
Wenn Herr Romes meint - “Im Nachhinein ist jeder schlauer.” - dann schließt er sich persönlich offensichtlich aus, denn:
Wenn Ihr mich fragt: nicht mal ansatzweise etwas dazugelernt - von wegen schlauer geworden. Hält sich mit Kommentaren zurück, damit die Heuschrecken, denen der Nürburgring geopfert werden soll, es schön mollig und warm haben. Und überhaupt: die Schuld der anderen. Nicht er ist schuld, daß der Ring jetzt hoffnungslos am Ende ist. Sondern - festhalten:
So einfach ist das. Die bösen Kritiker, machen alles kaputt. Ohne sie kämen die “seriösen Investoren” in Scharen! Und weiter:
Was für ein Armutzeugnis. Es ist doch viel mehr eine Volksbewegung, wenn die Leute sich aus ganz Deutschland aufmachen, um an Protesten teilzunehmen! Der Ruhestand für Herrn Romes ist wirklich überfällig. Ich werde den Mann als jemand aus einer Parallelwelt in Erinnerung behalten, der sich seine Rolle immer so zurechtgelächelt hat, daß sie sich mit dem geringstmöglichen Rückgrat opportun an die politisch vorgegebene Richtung angeschmiegt hat. Kein Volksvertreter, sondern nur ein grinsendes Gesicht, das großen Schaden angerichtet hat. Kommentare: Facebook | N-Forum | Tags: Romes Die Insolvenzverwalter haben eine alte neue Marke angemeldet. Und wie ich finde, sehr frech: register.dpma.de/../3020130598032/DE Das ist das Layout nur der Nordschleife, das war eigentlich immer den Communities vorbehalten. Sozusagen als Erkennungsmerkmal, um was es wirklich geht. So wie 20832. Die, die keine Ahnung haben, fahren auf ihren Prollbüchsen ja immer noch die Grand Prix Strecke inklusive Haughaken mit spazieren. Und das meldet die insolvente Nürburgring GmbH am 15.11. 2013 an. Zum zweiten Mal! Denn beim ersten Mal wurde keine Unterscheidungskraft festgestellt. Ich hoffe mal, daß es da Widersprüche hagelt, denn dieses Bild wird von vielen Leuten verwendet, ohne daß es dafür eine Marke braucht. Aber wo wir schon dabei sind: insgesamt hat die Nürburgring GmbH 98 Marken angemeldet. Die älteste ist von 1982 - das war noch cool. 2006 kam das neue Nürburgring-Logo, die Entwicklung hatte damals viel Geld gekostet und Walter Kafitz hat sich in diesem Logo verewigt. Deswegen kann ich auch nicht verstehen, daß es trotzdem so viele Leute freiwillig benutzen, sie unterstützen damit quasi Kafitz’sches Gedankengut. 2008 wurde es albern, da wurden alle Nordschleife-Streckenabschnitte geschützt, z.B. Karussell. Verstehe zwar nicht, wie man sowas eintragen kann, aber geschenkt. Und natürlich viel schlimmer, 2009 kam die heutige Freizeitpark- und Insolvenz-Era mit Ring°elpietz und Schimmel°pilz, als mit dem Beck°Werk alles be°ringt wurde. Und nicht zu vergessen 2009, als sich auch Kai Richter auf Steuerkosten verewigen durfte. Aber die affigste aller affigen Markenanmeldungen der Nürburgring GmbH ist mit Abstand diese hier von 2011. Was für eine Steuergeldverschwendung! Kommentare: Facebook | N-Forum | Tags: Marke | Markenregister | NürburgringGmbH Was bedeutet das eigentlich, wenn der Nürburgring verkauft wird? Am Samstag ist die große Protest Demo - ab 5 vor 12 im Brünnchen. Sabine Schmitz und Christian Menzel werden unterstützt von vielen Helfern und wehren sich gegen den Verkauf der Nordschleife. Doch was würde das bedeuten, wenn die Nordschleife verkauft wird? 1. Öffentliches Eigentum wird Privateigentum. Damit geht es natürlich direkt mal los, was vorher uns allen gehörte, gehört nach dem Verkauf jemand anderem: einer Firma, einem Fonds, einer Privatperson … wer weiß das schon? Erst einmal vollzogen, ist der Kaufvertrag nicht mehr umkehrbar - dabei ist der Ring seit seiner Eröffnung 1927 fest in öffentlicher Hand. Dazu kommt der Denkmal-Charakter der Rennstrecke, die es so in dieser ursprünglichen und historischen Form nicht ein zweites Mal auf der ganzen Welt gibt. Wenn man die internationale Resonanz verfolgt, dann kann niemand verstehen, wie man als Staat auf die Idee kommen könnte, sich freiwillig davon zu trennen. 2. Gemeinnützig vs privatwirtschaftlich. Gehen wir der Einfachheit halber mal von einem Verkaufspreis von 100 Mio Euro aus. Die liegen ja nicht so rum, sondern die muß man sich entweder von der Bank leihen oder man setzt sie im Auftrag von Geldgebern ein. Das Investment den Nürburgring zu kaufen steht in Konkurenz zu vielen anderen möglichen Investments, mit 100 Mio Euro lässt sich eine Menge anstellen. Die Geldgeber - wer immer das auch ist - wollen natürlich was davon haben, daß sie ausgerechnet in den Nürburgringkauf investieren. Hätten ja auch was anderes mit dem Geld machen können, was ordentlich Gewinn abwirft. Also muß eine Rendite her. Setzen wir die mal niedrig an: 5%. Das sind bei 100 Mio Euro satte 5 Mio Euro pro Jahr, die der Ring mehr abwerfen müsste, als er es bisher getan hat. Wir reden hier nicht von Umsatz, sondern von zusätzlichem Gewinn. Wo das Geld herkommt? Entweder steigen die Preise kräftig oder es wird an der Instandhaltung gespart. Gerne auch eine Kombination aus beidem. Die Anlage wird runtergeritten und ausgesaugt. Und niemand kann etwas dagegen machen. Gemeinwirtschaftlich betrieben muß der Ring überhaupt keinen Gewinn machen, da reicht eine schwarze Null - also kein Minus. So sollten Sportstätten und Denkmäler - zum Wohle des Volkes - auch betrieben werden normalerweise. 3. Landesgesellschaft vs Privatfirma. Bisher hatte die Nürburgring GmbH die Zügel in der Hand, sie war wie eine Behörde und wurde auch so behandelt. Der Ring liegt in einem hochsensiblen Gemenge aus Lärmschutz und Umweltschutz - kennt Ihr irgendeine andere Rennstrecke, die in einem Naturschutzgebiet (!) liegt? Als Behörde lässt sich einfacher mit anderen Behörden zusammenarbeiten, als dies je eine Privatfirma könnte. Erst einmal in privater Hand sind die Probleme vorprogrammiert. 4. Zum Wohle der Region vs zum Wohle des Investors. Manche haben es schon erfolgreich verdrängt, aber die Era Richter/Lindner vom 2.Mai 2010 bis 27.Nov.2012 hat uns einen deutlichen Vorgeschmack darauf gegeben, was ein Privatbesitzer veranstalten wird. Dabei waren die beiden nur Pächter - wie wird ein Besitzer erst der Region den Hahn zudrehen? Das Monopol der Rennanlage nutzend werden nach und nach die Dienstleistungsangebote, die sich über Generationen und Jahrzehnte am Nürburgring angesiedelt haben, aus eigener Hand angeboten. Dabei muß man noch nicht einmal den Konkurenzkampf über Preis oder Qualität fürchten, man hat die uneingeschränkte Hoheit über die Strecke, alle Kommunikation gebündelt und kann spielend leicht kleine lokale Dienstleister in’s Leere laufen lassen. 5. Touristenfahrten. Ganz heikles Thema. Ich hör dann immer gerne von den Leuten: “Die Touristenfahrten wird es immer geben, denn die bringen ja richtig Geld ein.” Das mag kurzfristig richtig sein und in den 2,5 Jahren, als die Richter/Lindner NAG möglichst schnell möglichst viel Geld scheffeln wollte hat man auch gesehen, daß der Verkehrsdurchsatz massiv erhöht wurde. Wenn man das Ganze aber etwas längerfristig betrachtet, dann sind die TF vor allem eins: ein unkalkulierbares Risiko. Nehmt zum Vergleich 20 reiche Sportwagenfahrer, bietet ihnen die Strecke exklusiv mit allem, was ein VIP so braucht - zu Kosten von 5.000 Euro pro Nase. Machen die sofort, das Geld interessiert sie nicht und wer will nicht in Ruhe mit ein paar Kumpels mal die Nordschleife genießen. Das sind schlappe 100.000 Euro an einem Tag - ohne Aufwand - ohne Risiko. Da sehen die TF ganz schön alt aus. Und die vielen Pensionen und Gästezimmer ganz schön leer. 6. Breitensport. Schon jetzt sind die Streckenmieten aufgrund der kostspieligen Module, die sich die NAG’ler ausgedacht haben und die deren GF Schmidt jetzt weiterführt, kaum noch zu bezahlen. Bodenständiger, bezahlbarer Motorsport ist am Nürburgring kaum noch zu realisieren, die Vereine, die die VLN Veranstaltungen durchführen, sind froh, wenn das Wetter passt - so sehr ist das alles auf Kante genäht. Ein privater Besitzer - mit den oben beschriebenen Profit-Zwängen - wird unweigerlich weiter an der Preisschraube drehen oder sich weitere neue Zwangsmodule ausdenken, dann fällt’s weniger auf. 7. Die Region. Noch ein heikles Thema. In den vergangenen acht Jahrzehnten war die Nürburgring-Führung schlau genug, die Region am Geschäft partizipieren zu lassen. Das wurde unter Kafitz zwar grenzwertig ausgeschöpft, aber auch er war schlau genug, daß er genug Krümmel vom Tisch fallen lassen muß, um den Frieden zu wahren. Wird ein Privatbetreiber auch so weitsichtig agieren? Sobald die Region sich ausgegrenzt fühlt - oder auch Einzelne, deren Lebensplanung auf einmal ganz neue Wege finden muß - werden die sich überlegen, ob man die Lärm- und sonstigen Unannehmlichkeiten weiter ohne zu murren in Kauf nimmt. Sicher gibt es noch viele weitere Auswirkungen, die ein Nordschleifen-Verkauf mit sich bringt. Ich hab hier einfach mal runtergeschrieben, was mir so spontan eingefallen ist. Egal, wie man es dreht und wendet: der Nürburgring - und damit meine ich die Rennstrecken - muß in öffentlicher Hand bleiben und dem Gemeinwohl dienen. Wir sehen uns am Samstag im Brünnchen! Kommentare: Facebook | N-Forum | Tags: Insolvenz | NordschleifeNotForSale Heute vor 6 Jahren war der Nürburgring 500 Millionen Euro reicher. Am Ringtrauertag, dem 19.November 2007 - also heute vor 6 Jahren - hat der Aufsichtsrat den Bau der Erlebnisregion beschlossen. Der Jahresfehlbetrag lag Ende 2006 bei 40 Millionen Minus - hauptsächlich weil eine massive Rückstellung von 36 Millionen Euro gebildet wurde. (Nachzulesen im GmbH Bericht Nürburgring / Unternehmensregister). Dazu kommt noch das Kafitz’sche Management mit millionenschweren Fehlentscheidungen - z.B. Bikeworld. Bereinigt um das Missmanagement also eine augeglichene Bilanz - bitte glaubt nicht der Beck’schen Propaganda, daß die Rennstrecken sich nicht getragen hätten.
Warnung vor der Katastrophe - Flyer vom 15.September 2007: “Rettet die Nordschleife vor dem Erlebnisgrab.” Stand heute, also 6 Jahre später: 560 Millionen Euro Schulden erwirtschaftet durch den Katastrophen°Park und beschlossen von 4 Männern, die es immer noch wagen stolz durch die Gegend zu laufen. An diesem Ringtrauertag gedenke ich der armen Nordschleife, die unschuldiges Missbrauchsopfer wurde, um diese gigantische Geldumverteilungsmaschine in Gang zu setzen. Tags: Ringtrauertag | Erlebnisgrab | Aufsichtsrat | Deubel | Pföhler | Härtel | Kühl Übrig Ns vom Donnerstag.
Tag: ÜbrigNs Heute vor einem Jahr startete der große Nürburgring-Prozess. Und was ist bis jetzt dabei rausgekommen? Nichts. Uns wird wieder bitter vor Augen geführt, wozu Politiker in der Lage sind, wenn sie schön alle zusammenhalten. Da passt es dann auch in’s Bild, wenn der jetzige Justizminister damals die Freizeitpark-Ruine mit Händen und Füssen im Parlament verteidigt hat. Oder der jetzige Finanzminister damals im 4-köpfigen Nürburgring-Aufsichtsrat saß. Oder der damalige Ministerpräsident heute unbeirrt durch die Fernsehtalkshows tingelt und Beraterpöstchen von der Industrie annimmt. Als ich vor 1 Jahr nach Koblenz gefahren bin, um mir persönlich ein Bild vom ring°prozess zu machen, hatte ich gehofft, dadurch Leute anregen zu können die einzelnen Prozesstage als Community begleiten zu können. Immerhin ist die ganze Sache öffentlich und es kommen Details zur Sprache, die man nur als Kenner der Szene richtig deuten kann. Und in dem Einzugsgebiet von Koblenz, das ja nur 60 km vom Ring entfernt ist, sind einige Leute mit Benzin im Blut anzutreffen. Daraus ist leider nichts geworden, denn das mit dem Team-Gedanken entpuppte sich schnell als “Toll-Ein-Anderer-Macht’s” und die entsprechende Facebook-Gruppe wurde zur Link-Abladestelle für die Zeitungsartikel. Da waren zwar auch ein paar gute dabei, aber größtenteils das übliche oberflächliche Nachbeten der gewohnten Propanda, um Abläufe und Handlungen zu verschleiern, die Öffentlichkeit zu verwirren und sich selber als vollkommen unschluldiges Opfer dazustellen. Ich würde mir sehr wünschen, wenn statt dem “Und? Was gibt es Neues?” mehr aktive Beteiligung der Bürger stattfinden würde, um die Vorgänge zu hinterfragen und Ungereimtheiten aufzudecken. Bis zum 10.Dezember seien weitere 16 Verhandlungstage angesetzt, die Anwälte wird es freuen. Clemens Hoch, damals Landtagsabgeordneter und Vorsitzender der Nürburgring Untersuchungsausschusses (heute ist er übrigens Ministerialdirektor bei Beck’s Nachfolgerin Malu Dreyer) erklärt den Baubeginn, der der Anfang vom Ende war, so: “Wir finanzieren quasi nur vor und dann kommt der Investor und es amortisiert sich von selber und wir können auch noch die Formel 1 erwirtschaften.” (18:48 Min.) Vor Ort am Nürburgring kann man reden mit wem man will: alle sind sich einig, daß hier ein großes Verbrechen verübt wurde. Nur zur Verantwortung gezogen wird dafür in unserem Rechtsstaat niemand. Tags: Prozess | Untreue | Kafitz | Deubel | Erlebnisgrab Die Achterbahn soll - mal wieder und über 4 Jahren nach Eröffnung - in Betrieb gehen.
Achterbahn-Eröffnung im Sommer 2009 zur Formel 1 mit Walter Kafitz, Kurt Beck und Boris Becker - kam live im TV. In Betrieb genommen wurde sie aber nie, weil immer wieder was explodiert ist. Ich weiß auch schon eine tolle Ausrede für den Propaganda-Nuvoloni, wenn die Besuchermassen ausbleiben: der überraschende Winter! Mir fallen allerdings spontan einige Leute ein, die ich damit auf den Mond schießen möchte. UPDATE: Stellt sich raus, daß das
und
von Uli Adams in der Rhein-Zeitung doch etwas optimistisch war. Wilhelm Hahne hat das mal relativiert. Die Auflagen sind nicht ohne, von 42 Meter Feuerwehrleiter und Sicherheitspersonal ist die Rede. Alles in allem wieder nur heiße Luft um die Braut aufzuhübschen. Ganz in dem Sinne: alles toll, alles super. Traurig, wie unkritisch die gute Nachricht weiterverbreitet wird, z.B. über die Agentur dpa - dann steht sowas im FOCUS: “Gut vier Jahre nach Eröffnung des Freizeitparks am Nürburgring gibt es endlich grünes Licht für die stillstehende Achterbahn.” Die Fehlkonstruktion hätte längst abgebaut werden müssen, aber das lässt der Stolz der Politiker ja nicht zu. Tags: Achterbahn | Ringracer | Erlebnisgrab | Insolvenz | KurtBeck | Kafitz | BorisBecker | Nuvoloni Walter Kafitz hat ausgespielbergt. 1,5 Jahre war er Marketingmanager am Red-Bull-Ring, jetzt hat man das Dienstverhältnis einvernehmlich per sofort aufgelöst. Was immer das auch heißt. Vorher war er kurz in Abu Dhabi und Indien. Bin schon gespannt, wo die geballte Inkompetenz als nächstes aufschlägt. Das mit der Inkompetenz ist übrigens nicht meine Wertung, sondern seine eigene: “Wenn das kein Erfolg wird, dann hab ich keine Ahnung.” Tags: Kafitz | Spielberg | RedBull | Erlebnisgrab Warum ich bei dem neuen Stefan Bellof Abschnitt auf der Nordschleife gemischte Gefühle habe. Gestern wurde spät abends bekannt, daß im Rahmen des OGP die Nordschleife einen neuen Streckennamen bekommt: das “Stefan Bellof S”. Das soll die Stelle nach dem Pflanzgarten–2-Sprung werden, an der damals vor 30 Jahren sein 956er nach dem heftigen Abflug liegengeblieben ist. Eins vorweg: ich bin ein Mega-Stefan-Bellof-Fan, ohne ihn je getroffen zu haben, und über meine Zuneigung zur Nordschleife brauchen wir ja nicht zu reden. Das geht nicht nur mir so, er war auch schon immer ein Thema im N-Forum, z.B. hier. Nachdem ich jetzt eine Nacht drüber geschlafen habe muß ich sagen, daß mir die neue Namensgebung auch Sorgen macht. Ändern kann ich es eh nicht, aber doch zumindest meine Gedanken niederschreiben. Soweit mir das bekannt ist wird dieser neu-ernannte-Streckenabschnitt der erste sein, der jemals im langen Leben der Nordschleife dazukommt. Wir sind die vielen namenlosen Kurven gewohnt und die Community war schon immer kreativ sich selber was einfallen zu lassen. Zum Beispiel Miss-Hit-Miss für die 3-fach-Rechts nach Kallenhard oder Barbecue Corner / Lauda-Links für die Linkskurve vor Bergwerk. Nicht zu vergessen die ein oder andere Mutkurve. Ein einziges Mal (korrigiert mich, wenn ich falsch liege!) wurde an einem existierenden Streckennamen rumgespielt (Karussell nach Caracciola-Karussell in 2001), aber nie kam ein neuer Name dazu. Und ausgerechnet jetzt - in der kritisch(st?)en Phase des Nürburgrings - wird damit rumexperimentiert. Das Problem ist natürlich, wenn man gleichzeitig Nordschleifen- und Bellof-Fan ist, sitzt man irgendwie zwischen den Stühlen, aber mit den Umständen und der Signalwirkung, die das haben kann, wäre mir lieber gewesen, man hätte die Finger davon gelassen. Denn was kommt als nächstes? Tatsächlich die Lauda-Links? Da kann ja auch niemand was dagegen haben. Oder mal einen Schritt weiter gedacht: wer will einem Privatbesitzer, der im April nächstes Jahr die Nordschleife kauft, verübeln, wenn er ein paar Streckenabschnitte zufügt? Oder sogar die Namen verkauft? Das hat doch sogar die Firma im Landesbesitz gemacht, warum nicht auch der Privatbesitzer? Im schlimmsten Fall müssten wir sogar durch eine Kai-Richter-Kurve fahren. Hier wird nach 86 Jahren der bewahrenden Tradition ein neues Kapitel aufgeschlagen, ohne daß es wirklich notwendig wäre. Es gibt soviele Möglichkeiten Stefan Bellof zu ehren, aber diese Nummer hier hat für mich den Anschein eines Marketing-Stunts, dessen Folgen nicht absehbar sind. Auf der Grand-Prix-Strecke sind wir gewohnt, daß die Namen verkauft werden, das ist dort Tradition. Aber auf der Nordschleife sind eben die ursprünglichen Namen Tradition und es sind die kleinen Eingriffe, die schleichend das Erbe aufbrauchen. Am Nürburgring gibt es die Stefan-Bellof-Straße, die leider durch das (staatseigene) Lindner-Hotel und das Achterbahn-Gerippe als Wahrzeichen der Kastrophe verschandelt wurde. Was passiert dann nächstes Jahr, 1984? Da wurde vor 30 Jahren die Grand-Prix-Strecke eröffnet, bekommt dann Otto Flimm auch eine Kurve? Ganz bestimmt nicht, der ist ja zum Buhmann auserkoren, da er die Wege der höchstpreisgeilen Im April 2014 - wenn der Nürburgring verkauft ist - klappen die Herren NAG/Hockenheim-Schmidt, Doppeldoktor Schmidt und Ohnedoktor-Lieser die Akte Nürburgring zu und es interessiert sie nicht mehr, was danach passiert. Deren Countdown läuft längst und das oberste Ziel ist der fette Scheck in der Tasche. Natürlich wird sich niemand dagegen wehren Stefan Bellof zu ehren. Aber ich bin auch nicht der Einzige, bei dem ein bitterer Beigeschmack bleibt. So wie ich auch immer daran denken muß, daß es Walter Kafitz war, der das Karussell umbenannt hat - das schwingt immer so mit. Wer trifft solche weittragenden Entscheidungen? Im stillen Kämmerlein unter Ausschluss der Öffentlichkeit, als wäre die Nordschleife schon Privatbesitz. Noch ist sie öffentliches Eigentum und da hätte die Öffentlichkeit ein Mitsprachrecht verdient. Eine Art Selbstbedienungsmentalität, ohne Rücksicht auf das kulturelle Erbe, für den kurzen Marketing-Moment. Und deswegen hab ich gemischte Gefühle bei dieser Nummer. UPDATE: Wilhelm Hahne zu dem Thema: Stefan Bellof und ein Marketing-Quickie
Im N-Forum wird das Thema - mit ähnlichem Tenor - diskutiert, auch bei Facebook. Es haben sich auch Leute gemeldet, die nicht meiner Meinung sind. Wenn man allerdings Beleidigungen und Verallgemeinerungen auf der Suche nach Argumenten ausblendet, dann bleibt leider nicht viel. Als hätte man einem Kind sein Spielzeug weggenommen. Auch mit Thomas Guthmann - der bewundernswert die Stefan-Bellof.de betreut - hatte ich Email Austausch. Er meinte
Worauf ich dann in einer langen Mail habe versucht zu erklären, daß man das eine nicht von dem anderen trennen kann. Und wenn die Nordschleife im April nächstes Jahr verkauft ist, dann kann der Besitzer damit sowieso machen, was er will. Und wie wichtig es deshalb ist, den Verkauf mit aller Kraft zu verhindern, statt die Schöne-Heile-Welt Propaganda zu unterstützen. (Hier ist wieder eine “Alles super - alles toll!” von gestern.) Bestimmt von vorne bis hinten gut gemeint, aber der Regierung, die gegen uns arbeitet, nützt es mehr, als Stefan Bellof. Und weil wir alle Energie für Protest und Widerstand gegen den Verkauf brauchen. Dadurch schadet die Aktion der Nordschleife auf lange Sicht. Nur meine unmaßgebliche Meinung. Tags: Bellof | Streckenabschnitt | Pflanzgarten | Kafitz | Historie | Caracciola | Karussell My Interview with Brazilian Journalist Renan Do Couto about Save The Ring Situation at German Formula 1 Grand Prix. Renan Do Couto is visiting the Nürburgring GP as Brazilian journalist and besides the track action he got curious about SAVE THE RING and asked me for an email interview. Which I’m happy to give! I think these are really good questions and he allowed me to post here as well, as it might help others too. As always I’m happy to hear your feedback on Facebook. ===== Hey, Mike, sorry for the delay, a lot of work here at the Grand Prix. A lot of useful informations on these two links, thank you. Here are the things I’d like to ask you: 1- When did you create the Save the Ring? What was happening at that moment that motivated you? I created Save The Ring December 9, 2010. We were struggling heavily under the Richter/Lindner regime, who took over Nürburgring operations in May 2010 - and yet the international community wasn’t really aware. In German I document the Nürburgring since over 10 years (http://20832.com with chronicle, forum, blog, etc.) and it was not an easy decision to take on the international challenge. I knew it will be heavily time consuming, but I have to admit the feedback is really rewarding. This article I wrote for Jalopnik the month before kicked it all off, as it gained much attention and good feedback: jalopnik.com/5684589/save-the-nurburgring 2- Since then, what goals have you achieved? And what has been more difficult? Despite all the frustration, for me it’s absolutely mind blowing to see the reach we’ve got. I’ve been in Le Mans the other week and the first person I met in the paddock was Lorens from Hong Kong based KC Motorgroup. We never met before, yet he knew everything about STR. Things like that happen all the time. The complexity of the subject - which I think is sometimes contructed on purpose - makes it difficult to keep up and explain, even in my mother tounge German, let alone in English. 3- Do you have political, financial or any other kind of support? The only support I ask for is to spread the word. This is what keeps me going. And it’s great that I/we by now have massive support in that way. 4- I’ve spoken with the Ring’ managing-director, Mr. Schmidt, and he said that there is no other way around, the track has to be sold, and the best thing to do right now is to focus on finding the right investor. Do you agree? This is the talking line of the politicians involved and it’s plain wrong. Nobody is forcing the sale, except the local Government, who owns Nürburgring. It is correct that Brüssel investigates illegal state aids, but they are far away from a final decision. An ownership change like this - given that the Ring has been public property since it’s start in 1927 - should be handled with all possible care, but we face a hectic and not properly thought through sales process. One can only speculate about the reasons, but the insolvency administrators apparently only earn their money at the time of sale and Mr.Schmidt you talked to has already been head of operations during the horrific Richter/Linder regime. 5- Can you imagine the scenario above happening? Unfortunatley yes, and it frightens me a lot. 6- For you, the construction of the NüroDisney and the other things was needed to make the Ring’ (more) profitable? Everybody you talked to thought right from the beginning that the leisure park - so called “Nürburgring 2009” project - is the most stupid idea ever. At the time they approved 215 million Euro investment, which would be way to much for the Nürburgring to recover. Let alone the 550 million Euro it is now. Way before any official approval we organised protests and open letters, but government didn’t listen at all, in fact they only reacted arrogant and government as well as Nürburgring operation (under Walter Kafitz) made us look silly. 7- Are in favour of government spending on race tracks? (I also ask you this because in Brazil, most of the tracks belong to state or city governments, and most of the tracks badly managed, so there is some debate about this point) I personally think governments should spend their tax money budgets wisely and infrastructure for culture and sport for me is clearly a part of that. So, a definite yes! 8- The Russian Time is running a Save the Ring livery here at Nürburgring this weekend. Can you tell me more about this deal? The best thing about it: it came as total surprise to everybody including me. Loving it a lot. We’ve seen things like that - surprise car designs - in the past too and it jumps right into the heart of us racing people. Like Schubert’s beautiful STR BMW Z4 for endurance racing. But we’ve never seen it at a Formula 1 program and I hope they release it as model car too. 9- 4000 followers on Twitter, 80000 likes on Facebook… how useful are social networks being to you? Honestly, that reach of information around the world would not be possible without Social Media. It needs a homepage though as it’s base, which is savethering.org. It’s only a “one pager”, but serves the purpose well. 10- Are you from Nürburg? I grew up near by in Andernach and the first 24 Hours race I visited on my own was back in 1981. Since then I spent a large portion of my time at the Nürburgring. And what a great time that was - until 2007, when they started NüroDisney and we all had to witness the Nürburgring driven into bancruptcy. 0,8 Mio Euro veruntreut? Ich komm auf das 600-fache. Also in Mainz möcht ich nicht leben müssen, die Medien dort reiben den Leuten immer neuen Sand in Augen. Wie jetzt bei einem weiteren Verhandlungstag im Untreueprozess, da wird unkritisch ohne Hinterfragen die Zahl 800.000 Euro als Untreue weiterverbreitet. Dabei wissen wir inzwischen, daß die Nürburgring GmbH mit satten 550 Millionen in der Kreide steht und alle Immobilien zusammen - also inklusive Nordschleife! - auf einen Restwert von ungefähr 70 Millionen kommen. Das heißt nach meiner Milchmädchenrechnung mal mindestens 480 Millionen Euro veruntreut in den letzten 6 Jahren. Aber in Rheinland-Pfalz überrascht mich längst nichts mehr, da hat der als Zeuge geladene Justizminister überhaupt keine Hemmungen mal vorher den vorsitzenden Richter anzurufen. UPDATE: Ursula Samary greift das in der Rhein-Zeitung mit Jochen Hartloff’s Anruf nochmal gesondert auf. Tags: Prozess | Untreue | Kafitz | Deubel | Erlebnisgrab Die Klage gegen Walter Kafitz, .. .. die mit großem Brimborium von der Landesregierung rausgehauen wurde, ist jetzt auf ganz kleiner Flamme durch die Insolvenverwalter im Vergleich geendet. Schlechte Presse ist nunmal schlecht für’s Image und schlechtes Image drückt den Kaufpreis. Was sich negativ auf die Insolvenzverwalterentlohnung auswirkt. Ist schon sagenhaft, was alles unter den Denkmantel von Recht und Ordnung passt. Tags: Kafitz | Erlebnisgrab | Insolvenz Danke für 1.085.252 Besuche! Das sind die Zahlen für 20832.com bzw. Mike’s Blog in 2012:
Das sind umgerechnet knapp 3.000 Besuche pro Tag - in der Realität natürlich mal mehr, mal weniger. 2011 waren es 1,3 Mio., aber ich werde mich mal nicht beschweren! Der Einfluss von Facebook ist schon kräftig, gerade im Motorsport ist FB aber eine echte Bereicherung. So einfach war es noch nie, mit Marken, Teams, Fahrern, aber auch anderen Motorsport-Anhängern in Verbindung zu bleiben. Dazu noch Twitter und Instagram, da findet jeder sein Zuhause. Unique Visitors - also einzelne Besucher! - waren es 2012 388.009 - also im Schnitt pro Tag über 1.000. Und ich glaube den Google Analytics Zahlen kann man ganz gut trauen. Wenn man das Kafitz’sche Mehrfachzählsystem anwenden würde, dann hätten wir sicher längst die 10 Mio. geknackt! ;) Aber auch ohne Schönrechnen - das sind stramme Werte, da wäre manches Magazin dankbar für - und daher mein Herzliches Dankeschön an alle treuen Leser! Auch wenn die letzten (5?) Jahre teilweise ziemlich traurig und frustierend waren und wir mit stumpfen Waffen versucht haben die Schandtaten am Ring zu verhindern - aufgegeben wird nicht. Und die schöne Zeit, die wir dort erleben durften, die nimmt uns sowieso keiner! Wäre das nicht schön am Ring würde mal so mit offenen Karten gespielt wie ich das hier mache? Beck ist weg. Amtlich.
Der Leidensweg vieler Motorsportler im Schnelldurchlauf: 16.01.2013 Kurt Beck tritt zurück UPDATE: 1783 war ein hervorragendes Jahr.
(Habt Ihr’s erkannt?) 2012 war aber auch nicht schlecht, obwohl einige sehr traurige Dinge passiert sind. Ich persönlich schau am Jahresende immer gerne durch meine Bildersammlung. Dank guter Archivierung geht das ganz gut. Insgesamt sind es 2012 wieder über 20k Bilder geworden, genau 24.535 Stück, das ist so in der Größenordnung der Vorjahre. Aber nur die Hälfte davon mit der Spiegelreflex, der Rest hauptsächlich mit iPhone, erst das 4er und seit drei Monaten das 5er. Dadurch bin ich in 2012 auch Fan von Olloclip und Instagram geworden, mein erstes IG-Foto war dieser Haribo Porsche im Januar:
Dabei habe ich ursprünglich nach einem Workflow für das Unterwegsbloggen gesucht - nämlich die Radtour nach Le Mans:
Das war schon speziell, dort war ich nämlich zum ersten Mal und die Radtour war nicht ohne. Aber das mit dem Bloggen hat super funktioniert. Aber muß der schöne Deltawing ausfallen? Direkt vor unseren Augen?
Ein paar Tage vorher ich noch so:
Denn den Frison haben se’ jetzt auch unter der Haube:
Und als wär das nicht schon genug Programm für so wenig Zeit, kurz vorher war auch noch das 24h-Rennen am Ring:
Das ich ebenso besucht habe wie auch alle VLN-Läufe - ein Programm, das ich mir seit über 10 Jahre gönne. Ich freu mich dann über jeden N-Aufkleber der mitfährt - und das waren wieder einige!
Und auch Save The Ring, sozusagen der outgesourced’e Ärger, darauf hätten wir alle gern verzichtet, so um unser Volkseigentum Nordschleife kämpfen zu müssen.
Die Geburtstagsfeier zum 85. fiel ziemlich dünn aus, keiner hat an den Ehrentag gedacht. Also fast keiner:
Hat aber nichts genützt, denn dieses Jahr wurde die Insolvenz amtlich besiegelt. Zum Geburtstag. Vielen Dank nach Mainz, das habt Ihr sauber hinbekommen. Immerhin verlässt der Hauptschuldige die Bühne, wenn auch mit vollen Taschen statt an den Füßen aufgehangen. Und der Deubel/Kafitz Prozess hat begonnen, habe ich mir auch nicht entgehen lassen. Wer hätte das vor 5 Jahren gedacht:
STR-mäßig hat man sich ausgerechnet in Oschersleben richtig Arbeit gemacht:
Und bringt das Größte aller STRs zum Ring:
Das sieht in echt:
… so schön aus wie in 1:43
In der Reihe der Highlights darf der Steff nicht fehlen, hat sich in seinem ersten Jahr als DTM-Team sauber verkauft, der Lauf am Nürburgring war für uns alle ein emotionales Ereignis:
Dann war da noch der Besuch auf der CeBIT:
Die erste ernsthafte Ausfahrt in einem nicht-selbstgebauten Schalterkart:
Der Besuch hier um die Ecke bei Kremer:
Ebenso wie bei Ekkehard Zimmermann:
Und die vielen zufälligen und schönen Erinnerungen und Schnappschüsse, zum Beispiel dieses hier mit Aziz, solche Fotos gefallen mir:
Und wenn Ihr bis hierhin gekommen seid, dann seid genau Ihr es - meine geschätzten Blogleser und -liker - denen ich ganz besonders danken möchte für das regelmäßige Reinschauen, die Unterstützung und Aufmunterung, die ich auf vielfälltige Weise von Euch bekomme. Genießt die Ruhepause, rutscht gut in’s neue Jahr und 2013 greifen wir wieder an! Was lag da näher, als sich mit Boris Becker in Verbindung zu setzen. Meinte Walter Kafitz vor über 3 Jahren - ohne natürlich auch nur ansatzweise zu erwähnen, wieviel es den Steuerzahler kostet sich mit ihm in Verbindung zu setzen. Kann man sich alles auf youtube.com/MariusAlthof angucken: Mein Gefühl sagt mir, daß sich eher Werner Heinz mit Kumpel Walter in Verbindung gesetzt hat - da er als Fahrermanager seine Wurzeln im Renngeschäft hat und am Ring gab (gibt?) es auch eine WH Sport VIP Lounge. Die RZ schreibt:
Begründet sich auf dem NAG-Go-Home-Vertrag, der geleakt wurde. Von dem Wilhelm Hahne allerdings den Eindruck hat, da sei nicht die endgültige Fassung veröffentlich worden - aber das ist ein anderes Thema. Die Boris-Becker-Nummer war eine der vielen kleinen und großen Sargnägel, die in die Nordschleife getrieben wurden. Stück für Stück wurde die Überschuldung besiegelt und alle haben sie fleissig mitgemacht: der Nürburgring Geschäftsführer ebenso wie Sportmanager oder Propaganda-Filmer, die im Film aufgeregt rumspringende Stefanie eine-ganz-normale-PR-Kampagne Hohn oder der später bei Dederichs Reinecke sanft gelandete Stephan Cimbal. Das ist die Agentur, die damals die Volksverarsche in blumige Worte packte …
… und heute ganz unschuldig versteckt hinter Falken Motorsport einen auf Ringfan-Kumpel machen. Und natürlich die ach-so-schuld-und-ahnungslose Lokalpolitik, Hauptsache die eigenen Schäfchen im Trockenen.
Der Mann in der Mitte ist der, der am längsten im Aufsichtsrat sitzt. Boris Becker kommt in dem historischen Stück übrigens auch zu Wort und sagt so etwas Bedeutendes wie:
Man muss wahrscheinlich Boris Becker sein, um das zu verstehen. Und Walter Kafitz, um mit den Steuergeldern nutzlos herumzuwerfen: 200.000 Euro auf Kosten der Nordschleife, inzwischen amtlich:
Heute - nichtmal 3 Jahre später - tun sie dann alle so, als hätten sie damit garnichts zu tun und der jetzt drohende Verkauf des Nürburgrings sei vom Himmel gefallen. Kognitive Dissonanz at it’s best. Vor 4 Jahren. Am 4.Okt.2008 war Spatenstich für das Eifeldorf. 4 Jahre später:
Achja: und die Nordschleife und der Nürburgring sind hoffnungslos überschuldet und haben Insolvenz angemeldet. Radio Tiergarten. Der Radiobeitrag heute live aus Nürburg ging über 1 Stunde und man kann das MP3 File hier runterladen (Rechte Maustaste … Speichern unter). Meine Prognose von gestern hat sich bestätigt, die Frau BSR hat nicht den Hauch eines Schimmers. Das war aber nicht weiter schlimm, denn der Naivste konnte gleich merken, daß außer ihren brav gelernten Worthülsen Strukturförderung … blah … aus Fehlern gelernt … blah … Runder Tisch … blah … Gutachten … blah … Alles wird gut nichts weiter zu holen war. Sie meinte sogar, daß an einigen Stellen zu groß gebaut wurde (Gähn!), dafür aber an anderen Stellen zu klein. WTF?! Uschi Schmitz hat den Zahn von wegen strukturschwach gleich zu Beginn gezogen: es hat nie was Strukturschwaches gegeben. Im Gegenteil: vor dem Eingriff der Politik lief alles bestens - mal abgesehen von der Kafitz’schen Misswirtschaft. Save The Ring wurde auch genannt, Ossi Kragl meinte, daß man nicht nur nicht von der Politik gehört wurde, sondern mundtot gemacht wurde mit allen Kräften: durch Medien, Experten, Agenturen und Politik. Die Grünen haben Nils Wichmann geschickt, das ist der, der auch kürzlich in der Debatte die üblichen Luftblasen schwadroniert hat. Man habe ja aus den Fehlern gelernt und die Region sei jetzt eingebunden. Daß ich nicht lache - das läuft doch genauso geheim weiter wie vorher. Der berühmte Runde Tisch hat sich einmal (!) getroffen und war größtenteils von NAG Leuten und Politikern besetzt. Und nachdem sich alle vorgestellt hatten - war es auch schon vorbei. Nicht nur Otto Flimm war stinksauer. Insolvenz-Geschäftsführer Schmidt meinte, daß er keine Aussage treffen könne, wohin das ganze Geld am Ende geflossen ist. Mit der NAG gäbe es Gespräche, man sei optimistisch, aber es gibt auch in fast allen Punkten Streit. Einsicht in die Zahlen habe man keine. Der Beste war Marek Lieberberg - das war ein echter Höhepunkt. Den hatten sie per Telefon aus London dazugeholt. Die Gigantomanie ist aus seiner Sicht nicht anderes als ein Schildbürgerstreich - und zu allem Elend nehmen die nutzlosen Bauten auch noch wertvolle Flächen Weg. Meine Rede, gut der Mann! Er meinte auch noch in den Planungen habe man den Nürburgring zum Zentrum der Welt erklärt, so wäre das auf den Karten auch immer eingezeichnet gewesen. (Ab 33:40 Min. in dem Audio-File.) Alexander Licht meinte jetzt sei doch Oktober und zum Oktober sollten Richter&Lindner geräumt haben? Thomas Schmidt konterte der Monat sei noch nicht rum und man ist optimistisch, daß der Nürburgring geräumt würde. Man suche aber das Gespräch und möchte die beiden Herren nicht aussperren. Die Formel 1 Verhandlungen würden auch von RiLi geführt und da wolle man nicht stören. Na das ist doch nett und höflich. Reinhold Schüssler war zum Glück gewohnt erfrischend, man sei belogen und betrogen worden und am Ring haben sich viele schuldig gemacht - und die müssen auch zur Rechenschaft gezogen werden. Mit dabei waren auch noch Sabine, Henning Meyersrenken, der Herr Lieser, und die zwei Moderatoren (Tekla Jahn, Michael Röhn). Ach, was red ich - hört es Euch doch selber an! ;) Bestmögliche Verwertung des Nürburgrings. An den Gedanken, daß die Nordschleife verkauft wird, kann ich mich wahrscheinlich auch 10 Jahre nachdem es passiert ist nicht gewöhnen. Was wäre das für ein Aufschrei, wenn der Kölner Dom verkauft würde?
Leider ist die Nordschleife nur für Wenige ein Denkmal und die verteilen sich eher um die ganze Welt, als auf Rheinland-Pfalz. Achtet mal auf die Artikel der letzten Zeit, ob da die Wörter Nordschleife, Kulturerbe, Denkmal oder Sportstätte vorkommen. In diesem Artikel aus der RZ heute kommt immerhin Nordschleife einmal vor, und dann nur noch so:
Das ist so bitter. Dabei gibt es auf der Welt nicht Vergleichbares, das in seiner ursprünglichen Form noch so erhalten ist und aktiv als Sportstätte genutzt wird.
Nur leider wird das Denkmal der Nordschleife in der öffentlichen Wahrnehmung komplett in den Schatten gestellt von Beck’s Betonbauten.
Deren Insolvenz auch die Nordschleife mitgerissen hat. Soviele Firmen und GmbHs sind unter den 15 Jahren Walter Kafitz Verwaltung gegründet worden - nur als es wirklich mal gezählt hat bei der Erlebnisregion, da hat man die schwere Schuld der historischen Nürburgring GmbH umgehangen. Obwohl auf der Nordschleife quasi die komplette Entwicklung des Automobils stattgefunden hat, wird sie nicht als schützenswertes Kulturgut sondern maximal als Asset angesehen.
Was für ein Frevel. 6 Grab°Schaufler auf der Anklagebank, Kai Richter in Arbeit und für Kurt Beck fehlt noch der passende Bustyp. Ihr kennt sie alle, die angebliche Begründung, warum Ingolf Deubel 2009 als Finanzminister zurückgetreten ist - schließlich wurde das von der Presse bis zum Erbrechen rauf und runter dekliniert:
Eben im SWR TV meint der freundliche Staatsanwalt: “Eine Opferposition hat sich so aus unseren Ermittlungen zumindest nicht ergeben.” Nach langem Warten ist ja die Anklage, die dem Landgericht Koblenz seit Januar (!) vorliegt, zugelassen worden und der Prozessbeginn auf 16.Okt. terminiert. Könnt Ihr Euch ja schonmal vormerken, ist ein Mittwoch, ganz normaler öffentlicher Gerichtstermin, den sich Bürger ansehen dürfen. Hier nochmal der komplette Text der Anklage, um was es sich dreht. Die Anklagebank ist recht lang, sitzen 6 Leute drauf:
Die Sendung heute im SWR war wirklich gut, so langsam scheinen die Medien endlich auch soweit zu sein das verworrene Chaos zu durchschauen. Musste sich wohl jeder erstmal einarbeiten. Den 5:44 Min. Beitrag “Zur Sache” kann man sich hier anschauen oder gleich als MP4 runterladen (57 MB). Wer sich jetzt fragt, was ist eigentlich mit Deubel’s
Steht in der Rheinpfalz - Karin Dauscher macht da einen auffällig guten Job. Das ist leider nicht bei allen Zeitungen so - ein Beispiel:
Steht in ein und demselben Zeitungsartikel. Wollen die den Zusammenhang nicht aufzeigen - oder können die nicht? Kurt Beck macht in der Zwischenzeit übrigens das, was wir von ihm erwartet haben: er tut so, als würde ihn das nichts angehen. Schippert gemütlich im Bus nah bei de Leut durch die Lande und umgarnt die mitfahrenden Journalisten. (Siehe meine Spekulation letzte Woche: die Politik sei jetzt raus aus der Nummer.) Wenn ich da mal einen kleinen Vorschlag bezüglich des Bustyps machen dürfte?! Könnt ich mich sehr gut mit anfreunden :) Erinnert Ihr Euch an den DSK? Der DSK, der dem Walter Kafitz die Füße geküsst hat für einen Tag freies Fahren? Und der sich nichtmal zu schade war, das sogar bei der NAG zu machen? Und dessen Mitgliederschwund ich hier mal aufgegriffen habe und vom “Präsidenten” des Vereins dazu Stellung genommen wurde?
Der laßt-uns-das-Beste-draus-machen-Spaß-haben-und-Pragmatiker-DSK? Jetzt wo die Pleite nicht mehr weggeleugnet werden kann, wird sich - festhalten - POSITIONIERT:
Nein, das geht sogar noch weiter, aber ich bring’s nicht fertig, das hier zu posten. Ganz grotesk formuliert in einer Kombination aus “man muß” und Befehlsform: müssen - sind .. zu ersetzen - ist … weiterzuentwickeln - muss … gestaltet werden - ist … unabdingbar - müssen … verhandelt werden … - usw. Nicht den Hauch der Spur einer Einsicht, daß man durch die selbstgewählte Schosshündchen-Rolle das Disaster mitzuverantworten hat. Und statt auf die Barrikaden zu gehen, wie es sich die ausgetretenen Mitglieder gewünscht hätten, gehorsam mit den Wölfen geheult hat. Der DSK sieht sich selbst als die “europaweit größte Vereinigung von aktiven Fahrern und Motorsport-Fans” und gibt an 13.000 Mitglieder zu haben. Wer sich bei dem “die meisten unserer Mitglieder denken so ähnlich” nicht mehr wiederfindet ist übrigens in guter Gesellschaft. How come the Ring is in trouble? Is it serious? (For updates please scroll further down …) By now you have heard the Ring / Nürburgring / Nordschleife is in trouble, otherwise you probably wouldn’t be here reading. I can offer you my personal position on where we are and I hope it helps you to understand the current situation. To do this you need to know who I am, as much of the information flying around is biased. I’m sure mine is too, therefore I lay out my Ring-related background. I admit it looks like showing off, still I feel you need to know where I’m coming from. I’m born in Mayen and grew up near the Ring. As a local I enjoyed a lot of activities on Nordschleife and it didn’t take me long for my first Jahreskarte. This must have been around 1985. From then onwards much of my life happened at the Ring:
I did offer some multimedia services for money in the past within the motorsport area, but I’m out of that since youtube took over. I work as an IT guy in the automotive industry since 20 years now, still I keep 20832.com running in parallel. The reason I tell you all this background: many people communicating on the Nürburgring subject are commercially involved in one way or another. Thus they try to favour a certain opinion. I want you to judge yourself, all I can offer is to be honest and open. I have nothing to lose, but I do value the Nordschleife a lot - both it’s history as well as the present track. I summarized the last 5 years from my point of view here in a German post I did yesterday and in case you understand German I invite you to read this. Today the news of a bust Nürburgring kept spiraling, but some news contained errors while others only looked at a fraction of the problem. I by no means am completely in the known, but certain things spring to my eyes and I can only offer you to give you my perspective - maybe a petrol head like you. I do this a bit differently to the German post, as I’ve learned from the comments that internationally the spread of knowledge (little vs a lot) is even wider as it is over here. I’m sharing with you what I think what happened. So what is this bad news of the Ring all about?
What does EU Brussels have to do with that?
Will the Ring close when it goes bankrupt?
Will there be the 24 Hours race next year?
Why didn’t you tell us earlier?
Lindner and Richter are the problem - right?
Why does the government not help?
Can’t we crowd-fund and buy the Ring?
What would be your solution?
Who is it actually in person to blame that huge desaster?
I want to help, what can I do?
How big is the problem in Euros?
They keep telling they had to do something at the Ring - is that true?
Aren’t you competelely fed up with all these years of hopeless fighting?
Let the Ring go bust and sell it off, it can only change to the better.
If the EU can help banks and even countries, why can’t they help the Ring?
If you have read thus far, thank you for that. We are pretty balanced on the facts now. If there is anything else you want me to ask, I’m happy to hear that and would update the post accordingly. UPDATE July 18th: Now it’s official - today July 18th 2012 - the Rhineland-Palatinate government under premier Kurt Beck called a press conference at 10:30 am. They declared they will file for bankruptcy for Nürburgring GmbH. This is making big news in all German media and the motorsport media worldwide. Hard to believe, but Kurt Beck refuses to resign and blames EU, who made that step neccessary in his view. UPDATE July 26th: So many things happening right now, it’s hard to keep track:
(Picture from Oct.2008 showing Jörg Lindner, Walter Kafitz, Kai Richter, Ingolf Deubel, Erich Geisler, Jürgen Pföhler and Hermann Josef Romes - happy faces while digging the Ring’s grave.) Even Mr.E has been quoted buying the track, rumours are spiralling. In my view this discussion on who would be a suitable buyer does distract from the fact that we are talking public ownership here. If the Ring falls into private hands - no matter who - would mean worst case szenario, as the owners could do with Nordschleife whatever they want. From day 1 onwards since 1927 the Ring is in public hands and had to serve region and motosport alike. Only recently (2010) abuse started to line privateers pockets. First thing the liquidators stated was to find an agreement with NAG to leave in order to secure the 2013 season. NAG hasn’t left for the last five months and time running by does them a favour. Which they know. I wouldn’t expect them leaving anytime soon. At the same time this was the first press release of Nürburgring GmbH since years. They stepped back from communicating when NAG took over in May 2010. Still NAG keeps control over the Ring’s Facebook account and stuff. Critics against the Rhineland-Palatinate government - and especially Kurt Beck - become louder, as internal papers slowly leak into public. One says the government was fully aware of acting against European Law when they supported construction of the hotels, restaurants etc. with public money. Kurt Beck - the RLP socialists premier - is in charge since 1994 (!) and won’t be the leader for the next election - which is due in spring 2016. His problem is now to prepare for a nice retirement, but on the other hand he doesn’t seem to dare to give up powers. The public hasn’t seen yet what he needs to hide, but my impression is that it must be huge. At least big enough of a problem to destroy his nice retirement plans.
Chances that Kurt Beck resigns are rather low, even though the damage under his leadership is significant. If he does resign it would open the possibility of proper investigations, which currently seem to be fully blocked. It’s fair to say that the future of Nordschleife is inversely proportional to Kurt Beck’s political career. … stay tuned! … UPDATE: Here is one of the better English articles: UPDATE Aug. 3rd 2012: On Wednesday August 1st the Rhineland-Palatinate Parliament came together for an extraordinary meeting. They scheduled that to discuss the Nürburgring insolvency and consequences for the county. The debate has made it to all relevant German news, I’ve compiled a list here. Prior to the heated session the government realeased funds of 254 Mio Euro in favour of the state owned bank ISB, as the state has given the guarantee for the 330 Mio Euro Leisure Park debt of Nürburgring GmbH. As they are insolvent the bank with only around 240 Mio Euro own capital came under risk too and called for the state money. Several international news gave the impression that this money supports the Ring, but in fact only the debitor changed. The amount of debts remains unchanged. Jörg Lindner is quoted too - he and Kai Richter are still running the Ring with their NAG company, even though their contract got terminated by government in February 2012. I have no idea why the government does not force them out and I suspect some arrangements we do not know. Prior to the meeting this made some news, as several experts regard both the credit and now the state’s guarantee as illegal state aid under European legislation. Wie konnte es dazu kommen, daß der Nürburgring in nur 5 Jahren in den Bankrott getrieben wird? Das Nürburgring Desaster wird sicher in die Geschichte eingehen, aber man kann jetzt schon - wo der Scherbenhaufen vor einem liegt - ein Resumee ziehen. Und ich mir den Frust von der Seele schreiben, denn rückblickend ist die Entwicklung entlarvend transparent.
Meiner Meinung nach war alle Argumentation Pro-Erlebnisregion von Anfang vorgeschoben und ich habe auch von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht. Natürlich bin ich traurig, daß das Desaster nicht verhindert werden konnte, ich persönlich habe mich ziemlich aufgerieben bei dem mißlungenen Versuch. Walter Kafitz war 15 Jahre lang Geschäftsführer am Nürburgring, ziemlich genauso lange wie Kurt Beck Ministerpräsident. Die beiden verstanden sich wohl auch ganz gut. Seitdem gab es kaum ein Jahr, in dem der Landesrechnungshof nicht auf die Verfehlungen in der Eifel aufmerksam gemacht hätte. Selbst die krassesten Fehlentscheidungen wurden gedeckelt und die Millionen sind nur so davongeflossen (Bikeworld, Rennfahrerschule, alte Erlebnisregion, altes Pressezentrum, sprunghafter Gehälteranstieg usw. usw.). Als Außenstehender hatte man den Eindruck, das dürfe mit politischer Rückendeckung beliebig die Kontrolle verlieren. Ende 2007 hat dann der Nürburgring Aufsichtsrat den Bau der Erlebnisregion genehmigt, dafür mußte natürlich erstmal großflächig abgerissen werden. Man hat private Investoren versprochen - der Gemeinde Nürburg sogar schriftlich zugesichert - die aber leider nie die Bühne betreten haben. Bis auf einen: Kai Richter. Und der wurde als der große Heilsbringer zelebriert, ein Mann mit enormer Projekterfahrung und erfolgreich sowieso. Und sowas von millionenschwer, wie es sich für einen anständigen Investor gehört. Was die Öffentlichkeit aber erst viel später erfahren sollte: dem guten Mann “sind die Kreditgeber abgesprungen” - sowas aber auch. Da muß man natürlich helfen, weil sonst ist das schöne Investormärchen ja dahin. Zumal es auch nur diesen Einzigen gab. Da traf es sich gut, daß der Ingolf Deubel nicht nur dem Nürburgring vorstand, sondern auch den rheinland-pfälzischen Finanzen. Über 85 Millionen Euro aus Landeskassen sollten es am Ende sein, die dem “Investor” Stück für Stück überwiesen wurden. Währenddessen wurde fleißig gebaut, natürlich ohne öffentliche Kontrolle, weil privat. Ausschreibung? Aber nicht doch. Und es entstanden Firmengeflechte, die mit ihrer Mehrdimensionalität schwer auf Papier zu bringen waren. Am Ende wurden aus den projektierten 215 Mio. Euro 330 und heute wissen wir, daß die wirkliche Zahl belastbar in der Nähe von 400 Millionen Euro liegt. Die WiWo listet aktuell 413 Mio. Euro Schulden für die Nürburgring GmbH, 2006 - also vor dem Bau - hatte sie 27 Mio. Euro Verbindlichkeiten bilanziert. Und was machen die Verantwortlichen? Fangen wir mal oben an, nach unten läßt sich fast beliebig fortsetzen und soviel Platz wollte ich dem Post hier dann doch nicht einräumen. Kurt Beck
Ingolf Deubel
Carsten Kühl
Jürgen Pföhler
Hermann-Josef Romes
Eveline Lemke
Die Vielen hier nichtgenannten
Mein hoffentlich gesunder Menschenverstand verurteilt die letzten 5 Jahre am Ring als kriminell, ob das durch Gerichte bestätigt wird oder nicht. Ein nicht wiederbringliches Erbe unserer Vorfahren wurde mit Füßen getreten und hoffnungslos in die Pleite geritten. Die Profiteure haben sich hemmungslos bedient und ihre politische Karriere oder den persönlichen Wohlstand gefördert. Was motiviert solche Leute zu diesen krassen Fehlentscheidungen? Ist es Skrupellosigkeit, Profitgier, Geltungsbedürfnis, Größenwahn, Realitätsverlust - oder vielleicht ein bisschen von allem? Oder sind sie einfach nur ganz banal überfordert? Der Aufsichtsrat hat nicht nur völlig versagt in der Kontrolle, sondern auch die katastrophale Entscheidung getroffen, die bestehenden Gebäude einzureißen und für 400 Mio Euro die Aussicht zuzubetonieren. Ausbaden darf nicht nur der Steuerzahler, sondern auch der gemeine Sportler, Motorsportfan und Nürburgring-Historiker, dem nicht nur die einmalige Sportstätte genommen wird, sondern der für die Hinrichtung durch langsames Ausbluten auch noch bezahlen muß. Die Leute, die sich gegen die Entwicklung gestemmt haben, sind so wenige, man kennt sich inzwischen persönlich. Die, die tatenlos zugesehen haben, und/oder sich die Taschen mal mehr - mal weniger - gefüllt haben ohne Rücksicht auf soziale und historische Verantwortung, ist leider ungleich größer. Auch sie sind bekannt, doch es schert sie wenig. Einige haben sich schon nach erfolgreichem Ausweiden des Nürburgrings anderen Tätigkeiten zugewendet, der Rest wird nachziehen. Und sich gegenseitig ein gutes Gewissen einreden: “wenn sie es nicht gemacht hätten, hätte es ein anderer gemacht.” Während dieser Epoche 2007 bis 2012 ist nicht nur mein Demokratieverständnis komplett auf den Kopf gestellt worden, auch haben viele Leute, die ich glaubte zu kennen, ihr wahres Gesicht offenbart. Es sind nicht nur die Handelnden verantwortlich. Die Nicht-Handelnden tragen ebenso große Schuld. Eingestehen wird es sich keiner von beiden. Nur leicht verspätet, die 2010er CST Bilanz. Das wir das noch erleben dürfen: die offenlegungspflichtige CST GmbH hat ihre 2010er Bilanz veröffentlicht. CST ist die Ringcard-Firma und heißt ausgeschrieben “Cash Settlement & Ticketing GmbH”. Die haben auch eine Homepage: www.cst-nuerburgring.de, die gibt aber nicht viel her. Nur die 2 (?) Geschäftsführer Kai Richter (den kennen wir ja zu Genüge) und Gerd Weisel, das ist der Beamte aus Mainz, der auch GF der Nürburgring GmbH ist. Und die Ringcard ist das “bargeldlose Zahlungssystem”, das am Ring kein Mensch braucht. Zu der Firma sagt auch der Landesrechnungshof in seinem 2011er Report, daß sie überflüssig ist. Die Staatsanwaltschaft hat die CST auch im Visier und Walter Kafitz ist deswegen fristlos gekündigt worden. Die Bilanz ist knallrot, aber daran scheint sich niemand zu stören. Denn die Grünen Männchen sind am Ring immer noch im Einsatz. Im Bundesanzeiger kann man das nachlesen:
Ein paar Sachen haben mich stutzig gemacht:
Wieder mal ein schönes Beispiel von “Ihre Steuergelder bei der Arbeit.” Falls jemand mit mehr Sachkenntnis erhellende Erkenntnisse für mich hat - immer gerne :) Von der sich verschanzenden Landesregierung brauchen wir ja keine ehrlichen Informationen erwarten, was sie mit unseren Steuergeldern anstellen. UPDATE: Hier auch die Erklärung, warum das Anlagevermögen so geschrumpft ist: “Ein Teil des Anlagevermögens in Höhe von TEUR 3.243 (Restbuchwert zum Zeitpunkt des Verkaufs) wurde an die Nürburgring GmbH veräußert.” Wieso kauft die Landesgesellschaft für 3,2 Mio Euro “Kassenanlagen”? Um es dann wieder an eine private Firma zu verpachten? (Danke Jörg!) Vor 3 Jahren: Eröffnung Nürburgring 2009. Vor drei Jahren wurde das Erlebnisgrab während der Formel 1 mit viel Tamtam eingewiehen. Boris Becker wurde mit (Steuer-)geld verpflichtet, damit man einen
… der auch live im Fernsehen kam und damals schon ahnen ließ, was für ein Rohrkrepierer die Bahn in Wirklichkeit ist:
Natürlich mit den kamerageilen Kurt Beck und Walter Kafitz. Seitdem ist die Bahn aber nie in Betrieb genommen worden und es gibt sicher nicht viele Menschen, die von sich behaupten können, mit diesem Steuerverschwendungsdenkmal gefahren zu sein:
Der damalige Pressetext: … neben Michael Schumacher auch RTL-Formel-1-Reporter Kai Ebel, Comedian Mario Barth, Catharina Cramer, Chefin der Warsteiner Brauerei, und ADAC-Sportpräsident und Vizepräsident des Automobilweltverbandes FIA, Hermann Tomczyk und Sharlely “Lilly” Becker. Überhaupt lesen sich die Pressetexte von damals heute ganz anders: Mit einem zünftigen Fassanstich, 500 Litern Freibier und einer großen Party ist am Donnerstag, den 9. Juli 2009, der gastronomische Themenpark Eifeldorf Grüne Hölle am Nürburgring eingeweiht worden. Das Fass - natürlich mit dem eigenen Bier „Nürburger“ gefüllt - wurde von Mediinvest-Geschäftsführer Kai Richter Motorsport-Legende Striezel Stuck vor über 2.000 Gästen und Besuchern auf dem Dorfplatz angestochen. Gefeiert wurde anschließend im Eifel Stadl bis spät in die Nacht – darunter auch zahlreiche Prominente wie zum Beispiel Boris Becker.
Der Nürburgring Aufsichtsrat Jürgen Pföhler freut sich über beide Backen auf das Freibier und Hans-Joachim Stuck vielleicht schon über den Sponsor “Nürburgring” auf seinem 24-Stunden Lambo. Investor des Eifeldorf Grüne Hölle ist – wie auch für das Lindner Congress & Motorsport Hotel, den Lindner Ferienpark Nürburgring (Drees / Eifel) und das Lindner Boardinghouse Adenau – der Düsseldorfer Projektentwickler Mediinvest GmbH. Insgesamt 94 Millionen Euro investierte Mediinvest in die vier Projekte – davon fallen rund 31 Millionen Euro auf das Eifeldorf Grüne Hölle. … meint die Pressemitteilung vom 10.Juli 2009. Nur ein paar Tage vorher - am 7.Juli 2009 - ist an diese Mediinvest die letzte Überweisung von Landesmitteln über 5,5 Mio. € geflossen. Insgesamt waren es 85,512 Mio. €, die seit Mai 2008 bis zur Erlebnisgrab-Eröffnung von der RIM an die Mediinvest GmbH überwiesen wurden. RIM steht dabei für das sperrige Rheinland-Pfälzische Gesellschaft für Immobilien und Projektmanagement mbH, und diese Gesellschaft ist der ISB (Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz) zugehörig. Die wiederum vom Rheinland-Pfälzischen Wirtschaftsministerium beaufsichtigt wird. Das ja - wie wir wissen - damals von Hendrik Hering und heute von Eveline Lemke geleitet wird. Gegen die Banker ermittelt die Staatsanwaltschaft - und zwar schon jahrelang. Auch gegen Kai Richter. Und Ingolf Deubel. Konsequenzen? Keine. Daß Porsche Nardo gekauft hat ... ... hat sich ja inzwischen rumgesprochen. Nur in den betonenen Bunkern am Ring und den Beamtenstuben in Mainz - aber auch bei der ringinteressierten Rhein-Zeitung - keine Reaktion, nichtmal ‘ne laue Meldung. Da muß WH wieder ran, macht ja sonst keiner. Bei dem Industriepoolgezerre Ende 2010, als die gierigen Betreiber so richtig den Kohlebagger warmlaufen ließen, da war Nardo als Konkurenzstrecke schon klar das Thema. Deutlich. Trotzdem haben die Politiker den Patienten Nürburgring den profitsüchtigen Organhändlern überlassen, die sich über das vermeintliche Monopol hermachten. Es war klar, daß von der lange-im-Voraus-plandenden-Industrie so kurzfristig keiner mehr aus der Nummer rauskonnte - aber genauso klar war, daß die Industrie dadurch genötigt wird, Alternativen auszuloten. So hab ich das damals kommentiert:
Wo die Reise hingeht - nämlich nach Italien - sehen wir jetzt. Im Endeffekt aktiv von der Politik gesteuert, jetzt hat Porsche seine - bzw. eine weitere - Teststrecke. Das hat der Mainz-Düsseldorfer-Pakt sauber hinbekommen und so reiht sich das Abwandern in die wachsende Zahl der Kollateralschäden und weiterem Ausbluten von Ring und Region. Die noch folgenden Konsequenzen der grabschaufelnden Männer, die sich in ihren dunklen Anzügen diebisch freuen, werden uns leider auch in Zukunft nicht erspart bleiben.
(Jörg Lindner, Walter Kafitz, Kai Richter, Ingolf Deubel, Erich Geisler, Jürgen Pföhler, Hermann Josef Romes.) Die Herren selber sind natürlich alle fein raus. Übrig Ns vom Donnerstag.
Anklage gegen Deubel, Kafitz und Co. Die Anklage wegen Untreue gegen Ingolf Deubel im Detail, hier der Bericht von dpa. Bei den Prozesskosten hilft das Land. WOT? Insgesamt sind nach 20 Monaten “Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat gegen den früheren Finanzminister des Landes Rheinland-Pfalz, den früheren Hauptgeschäftsführer und zwei weitere Mitarbeiter der weitgehend landeseigenen Nürburgring GmbH sowie gegen einen früheren Geschäftsführer der Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz GmbH (ISB GmbH) und einen Geschäftsführer der Rheinland-Pfälzischen Gesellschaft für Immobilien und Projektmanagement GmbH (RIM GmbH) Anklage zum Landgericht Koblenz erhoben.” Die einzelnen Personen (Deubel, Kafitz, Lippelt, Nuss-Kaltenborn, Metternich, Wagner) finden sich im Trierischen Volksfreund gelistet. Wie verschwindend gering die Anklagepunkte im Vergleich zu dem 500 Mio Desaster sind, kam im SWR Radio. Den guten Kommentar kann man sich hier nochmal anhören. Wilhelm Hahne hat die Anklage von heute auf seine Art kommentiert. Achtung: brisant! Anklage bei Gericht eingegangen. Nicht nur gegen Ingolf Deubel, auch Walter Kafitz, Hans-Joachim Metternich und “weitere Ring-Verantwortliche”. Steht in der Zeitung und kam auch im SWR. Schon im August 2011 hieß es, die Anklageschrift umfasst über 100 Seiten. Warum das noch ein halbes Jahr gedauert hat? Vielleicht mußte Kurt Beck ja noch gegenlesen, bei den Filzern wundert einen garnix mehr. Deswegen sieht der Herr Deubel das ja auch “gelassen”. Ursprünglich ging es mal um diese Personen, aber es gibt auch noch ein zweites Verfahren wegen der CST. Offener Brief an Kurt Beck - vom 15.März 2007. Die Bürger in der Eifel haben mehr drauf als die teuren Unternehmensberater der Landesregierung, denn leider treffen die Befürchtungen von vor 5 Jahren mit aller Wucht ein. Norbert Hanhart hat den Brief im Namen der Bürgervereinigung “Rettet den Ring” nach Mainz in die Staatskanzlei geschickt am 15.März 2007. Zur Erinnerung: der Aufsichtsrat (Deubel, Pföhler, Härtl, Kühl) hat am 19.Nov.2007 das Projekt genehmigt und am 10.Dez.2007 wurde die Haupttribüne gesprengt. Siehe Chronik.
Ein paar Auszüge: Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, voller Sorge um die Zunkunft des Nürburgrings wenden wir uns heute an Sie, vor allem, um dem vom Geschäftsführer der Nürburgring GmbH, Herrn Dr. Kafitz, vermittelten Eindruck entgegenzutreten, die Eifel unterstütze sein Mammutprojekt Erlebnisregion. (..) Die Kalkulation des Besucherzuwachses erscheint mehr als gewagt. (..) Uns erscheint es keinesfalls nachvollziehbar, dass Ihr Finanzminister öffentlich bekundet, dass der Verzicht auf die Erlebnisregion den Abstieg von der Championsleague in die Kreisklasse bedeuten würde. Auf welchem Wissen, welcher intimen Kenntnisse unserer Region beruhen diese starken Worte? Wir befürworten sinnvolle Investitionen zur Stärkung der Kernkompetenz Motorsport, lehnen jedoch das Risikiospiel der Nürburgring GmbH ab. (..) Was geschieht jedoch, wenn das Projekt als ganzes scheitert und die Nürburgring GmbH in den Konkurs rutscht? Die Folgen für die gesamte Eifel wären unabsehbar. Hier der komplette Brief, zu dem es leider nie eine Antwort gab. Ihr könnt nach Hause gehen! Der 7.Februar 2012 ist ein geschichtsträchtiger Tag am Nürburgring, denn heute wurden Richter/Lindner offiziell von der Regierung rausgeschmissen. Sie wollen zwar nicht gehen, aber von so Kleinigkeiten laß ich mir doch heute nicht den Tag versauen. Obwohl die Pressekonferenz der Regierung in Mainz erst um 13:30 Uhr losging, hat die NAG schon um 10 Uhr morgens einen Brief an die Belegschaft geschickt. Und darin auch ihr klebriges Bleibebedürfnis zum Ausdruck gebracht. Die Gewerkschaft war - wenig überraschend - völlig überrascht. Die PK in Mainz schien etwas improvisiert, von daher hat auch der ebenso improvisierte Livestream über Handy gut dazu gepasst. Die Neusprechvokabel Neuausschreibung (gab es jemals eine Altauschschreibung? Nein.) wird zwar immer wieder fleißig bemüht, aber es gesellen sich jetzt auch solche schönen Worte wie Rückbau dazu.
So wurde das heute von der Rhein-Zeitung “übertragen”. Der feine Herr Kühl, der als einer der 4 Aufsichtsräte den ganzen Zir°kus mit abgesegnet hat, saß ungeniert als Finanzminister in der PK und hat weitere Ringmillionen in Aussicht gestellt. Natürlich ohne Belastung des Steuerzahlers, weil dazu eine Reserve angezapft würde. Als ob das einen Unterschied machen würde - er gibt nach wie vor unser Geld aus. Der Hendrik Hering, der so stolz den tollen 30-jährigen Vertrag ausgehandelt hat, der nichtmal die 2-jährige Einschwungphase (grmpf!) überstanden hat, war vor einem Rücktritt sicher, weil er ist ja vorsichtshalber kein Minister mehr. Und Kurt Beck? Ich muß weg … Ich prognosiziere immer noch für kommenden Donnerstag ein vernichtendes Gutachten vom Landesrechnungshof - was auch die heutige Hektik erklären würde: die Regierung sieht keinen anderen Ausweg mehr, als die Flucht nach vorne. Naja, lieber ein Ende mit Schrecken … Die Verkündung hat ein großes Echo hervorgebracht, kein Wunder, denn die hochtrabenden Pläne, die Beck im Wunderland sich mit seinen Spielzeugsoldaten ausgedacht hatte, haben einen richtig schmerzhaften Bauchflatscher hingelegt (Kopfkino: Beck, 10 Meter Turm, …). Bei dem juristischen Gezerre, das die NAGler selbstbewußt ankündigen, kann man sich regelrecht vorstellen, wie sie gierig und händereibend am Schreibtisch über den Textbausteinen hocken. Damit wir im Trubel nicht den Überblick verlieren, hier die massive Linksammlung von heute:
Lindner/Kafitz/Richter beim Grabschaufeln. Gute Erziehung ist alles und so lassen es sich die Ringfans auch nicht nehmen die NAG mit einem kleinen Gruß zu verabschieden. Mein Favorit ist der hier.
War wäre der Ring ohne seine Fans, gemeinsam können wir das wieder hinbiegen. Wird aber noch ein anstrengender Weg. Am meisten Sorge macht mir die Neuausschreibung. Sollten die Rennstrecken wieder in private Hände fallen, dann kämen wir vom Regen in die Traufe. Neue Betreiber wären viel stärker legitimiert, da ja “fair” ausgeschrieben wurde und es besteht die Gefahr, daß der Ring noch viel stärker als bisher geschröpft wird. Als Volkseigentum sollte er jedoch so betrieben werden, daß der dem Volk zugute kommt. Also durch die öffentliche Hand oder auch eine gemeinnützigen Organisation. Aber mit viel stärkeren Kontrollmechanismen, die auch ihren Namen zu Recht tragen. “Investoren” brauchen wir wirklich nicht mehr. Gebt uns den Ring zurück! Da das Forum wieder da ist: hier die Kommentare zum Erlebnisgrab. UPDATE: Hier noch weitere Links, die zum Thema eingedrudelt sind:
Übrig Ns vom Montag.
Übrig Ns vom Mittwoch.
Übungsstunde bei Rethorik Steinkühler. In der neuesten Folge von Rethorik Steinkühler geht es ausnahmsweise mal nicht um Schön-schreiberei, sondern Schön-rechnerei. In der Vergangenheit ging es ständig darum die Arbeitsplätze möglichst hoch zu rechnen, um mit dem Arbeitsplätze-schaffen-Scheinargument der Regierung möglichst viele Milliönchen aus den Taschen zu leiern. Hat ja auch super funktioniert. Zwei Jobbörsen wurden inszeniert und so hat sich das damals am 7.März und 5.April 2009 angehört, als für 400 neue Stellen die große Leutesuche durch den Propagandawolf gedreht wurde. Walter Kafitz:
Der “begeisterte” Projektentwickler Kai Richter:
Bernd Schiffarth, Bürgermeister Adenau:
Otto Lindner (Vorstand von Lindner und Jörg’s Bruder):
Leider alles nur warme Luft und die Die Leute müssen entlassen werden, aber die Auftraggeber wollen unbedingt gut-klingende Nachrichten vom Ring. Ein Fall für Wir-helfen-in-Notlagen Super-Steinkühler! Ausgangssituation, Mitte Dez.: Insgesamt sind 380 Beschäftige bei der NAG, diese hängt die Leute kurz vor Weihnachten aus dem Fenster und stellt die Landesregierung unter Druck. Heutige Situation - steingekühlert und gehorsam von Agenturen und Presse verbreitet:
Welches Zukunfskonzept? 49 Stellen weniger - das hört sich doch toll an!
Augenblick mal: 338? Wo ist der Rest von 380?
Oha - 224!! Kurz überschlagen:
Steingekühlert sieht die Rechnung so aus:
Es ist typisch für die Katastrophe am Ring, daß solche Fragen von einem dusseligen Blogger wie mir gestellt werden, aber die Medien einfach übernehmen und verbreiten, was sie als PM serviert bekommen. Sogar die Ring-erfahrene Rhein-Zeitung und selbst die CDU Opposition. Das Team Richter / Lindner / Steinkühler hat leichtes Spiel und versteht sich blind. Wie praktisch auch, daß alle 3 Nachbarn sind (A: Lindner, B: Richter, C: Steinkühler). Armer Nürburgring :/ Deutschlandfunk noch einmal. Haben die Nürburgring-Themenwoche im Deutschlandfunk? Gestern der längere Bericht - heute nochmal als Fünfminüter zusammengefasst: Achterbahnfahrt am Nürburgring (Hier geht’s direkt zum MP3.) Aufhänger ist der “jetzt beginnende Prozess” gegen Walter Kafitz - geht um “rund 8 Millionen Euro Schadensersatz”. Auch Ingolf Deubel wird angesprochen: Welche Managementfehler die nun anstehenden Prozesstermine mit Ex-Nürburgring-Chef Walter Kafitz und wohl bald auch Ex-Finanzminister Ingolf Deubel noch zutage fördern: Die rheinland-pfälzische Politik muss sich mit der “Altlast” des Freizeitzentrums am Ring herumschlagen. Aus der großen Sause, die in Eifel versprochen wurde, ist nichts geworden. Das Motto “Der neue Nürburgring - machen sie sich auf was gefasst” klingt heute wie eine Drohung. Neues von Walter Kafitz. Wo wir grade bei Kafitzzitaten sind - er meinte im Juli 2009 zur Eröffnung der Erlebnisregion im Fernsehen: “Wenn das kein Erfolg wird, dann hab ich keine Ahnung.” Das war damals schon lustig :) Übrig Ns vom Mittwoch.
Am 22.Nov.2007 wurde das Erlebnis°Grab ausgehoben. Vor 4 Jahren war am 22.Nov.2007 Spatenstich für Nürburgring 2009. Und damit wir diesen denkwürdigen Moment nie vergessen, hier das Erinnerungsfoto: Jürgen Pföhler, Ingolf Deubel und Walter Kafitz haben es sich nicht nehmen lassen, die Ruhe°Stätte persönlich auszuheben. Gut, daß Wilhelm Hahne vor Ort war, um zu dokumentieren:
Es gab auch einen Artikel im Kölner Stadt-Anzeiger:
Die Nürburgring Pressemitteilung darf natürlich auch nicht fehlen:
… AUA! Mir bluten die Ohren. Genau heute vor 4 Jahren - am 19.Nov.2007 - wurde der Bau der Erlebnisregion besiegelt. Kaum zu glauben, daß es möglich ist den Nürburgring in nur 4 Jahren so massiv zu zerstören, aber genau das ist passiert. Die Herren:
haben am 19.November 2007 als Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH den Bau der Erlebnisregion offiziell besiegelt. Es sind diese 4 Personen, die mit ihrem einstimmigen Beschluss das Abreissen und Betonvergießen genehmigt und gestartet haben. Die ddp-Meldung am 19.November dazu: “Die geplante «Erlebnisregion Nürburgring» wird nun doch gebaut. Der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH habe sich einstimmig für das Projekt ausgesprochen, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Finanzminister Ingolf Deubel (SPD), im Anschluss an die Sitzung am Montag in Mainz. (..) Das Land nehme allerdings kein Geld in die Hand.” Zwei Tage vorher - am 17.Nov.2007 - gab es auch schon im SWR die Meldung, daß im Aufsichtsrat die Entscheidung getroffen werden soll: “Der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH will unter Vorsitz von Finanzminister Ingolf Deubel (SPD) am Montag eine historische Entscheidung treffen: Er will das 150-Millionen-Euro-Projekt ”Erlebnisregion Nürburgring“ besiegeln, für das Ring-Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz seit Jahren wirbt. (..) Der Weg für die geplante Erlebnisregion am Nürburgring in der Eifel ist frei. (..) Rund 80 Millionen Euro der Gesamtinvestitionssumme übernehme ein Großinvestor, sagte der Minister. Die restlichen 135 Millionen Euro lägen in der Verantwortung der Nürburgring GmbH.” Die CDU - heute gerne Rächer der Enterbten - hat sich demonstrativ hinter das Projekt gestellt: “CDU-Fraktion begrüßt das Vorhaben. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Walter Wirz, bezeichnete das Finanzierungskonzept als ”lange überfällig“. Seine Fraktion begrüße jedoch das Vorhaben, da es Arbeitsplätze in der Region sichere und schaffe.” Dabei waren die Proteste gegen das Bauvorhaben massiv und unüberhörbar - es wurde nur skrupellos darüber hinweggesehen. Hier ein kurzer Rückblick zu der damaligen Gefühlslage, als die Zahlen passend gerechnet und die Kritiker verhöhnt wurden: Am 15.März 2007 der Offene Brief von RETTET DEN RING als Hilferuf an Ministerpräsident Kurt Beck: “(..) Die Kalkulation des Besucherzuwachses erscheint mehr als gewagt. (..) Die Fehlkalkulation der Besucherzahlen zeigt sich bereits bei der Erlebniswelt am Nürburgring, die ebenfalls kontinuierlich Rote Zahlen schreibt, weil die erwarteten Menschenströme ausbleiben.” Am 22.Mai 2007 widmet sich der SPIEGEL in einem großen Artikel dem Thema unter der Überschrift: Luftschlösser am Nürburgring. “(..) Obwohl der erste Spatenstich schon im Oktober dieses Jahres erfolgen soll, ist bisher nach Angaben der Nürburgring GmbH noch völlig offen, welcher Investor sich beteiligen wird und zu welchem Teil. War anfangs noch geplant, das ganze Projekt zu 100 Prozent von privaten Investoren finanzieren zu lassen, heißt es im Finanzministerium von Rheinland-Pfalz jetzt, die Erlebnisregion komme nur, wenn mindestens 50 Prozent von Investoren getragen werde. Wer das finanzielle Risiko trägt, sollte das Projekt scheitern, ist ebenfalls noch völlig offen.” Am 15.September 2007 - zum VLN 6-Stunden Rennen - werden Hunderte Protestflyer verteilt: Vorderseite / Rückseite. Diese Flyer sieht man heute noch - etwas vergilbt, aber in Ehren gehalten - hinter der Scheibe in einigen Autos: “Rettet die Nordschleife vor dem Erlebnisgrab. Für die Nordschleife stellt die geplante Erlebnisregion am Nürburgring eine große Bedrohung dar.” Am 8.Nov.2007 gab es einen weiteren großen SPIEGEL Artikel: Disneyland an der Nordschleife: “Skepsis ist angebracht. ”Aufgrund der negativen Erfahrungen mit früheren Planzahlen bestehen Zweifel … ob die Erhöhung der Zahl der Besucher .. erreicht werden kann“, kommentiert etwa der rheinland-pfälzische Rechnungshof in einem Prüfbericht die Prognosefähigkeit des seit 1994 amtierenden Ring-Geschäftsführers. (..) Der Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH hat Kafitz’ Konzept indes bisher nicht abgenickt. ”Die Sache wurde noch nicht festgezurrt“, so ein Insider. Für den 19. November hat das Kontrollgremium der Nürburgring GmbH eine außerordentliche Sitzung angesetzt, um offene Fragen zu klären.” Heute wollen die handelnden Personen nichts mehr auch nur annähernd von Verantwortung hören:
Auch wenn Horst von Saurma mal in seinem sport auto Editorial meinte, daß es destruktiv sei sich hinterher aufzuregen, so finde ich, daß die Art und Weise wie sich unsere Politiker winden und wenden ein schönes Bild abgibt, in was für einer verkommenen Welt wir leben. Auf einen 4-Jahres-Rückblick der ehrenwerten Herren zu ihrer weittragenden Aufsichtsratsentscheidung können wir jedenfalls lange warten. Unsichtbare Transparenz. Hendrik Hering meint, daß der Öffentlichkeit sehr tranparent die Datenbasis der möglichen Pachtzahlungen dargestellt wurde. Also mir ist das entgangen, die einzigen Zahlen, die man so kennenlernen durfen, waren geleakt. Vielleicht beschäftige ich mich auch zu wenig mit dem Nürburgring-Thema, daß mir diese hohe Transparenz entgehen konnte. Dafür konnte man aber im Januar 2010 - also VOR Vertragsunterzeichnung - in der Zeitung (Rhein-Pfalz) lesen:
Soweit mir bekannt sind seitdem - also in den letzten knapp 2 Jahren - auch noch keine Unterlagen aufgetaucht, geschweige denn nachprüfbare. 410 Gone. Erinnert Ihr Euch noch an Stephan Cimbal? Der kam aus Bremen zum Nürburgring und wurde vom überraschend harten Winter kalt erwischt. Nachdem er uns Aufsätze wie diesen beschert hat (“.. bringen wir künftig auch die bislang unbekannten Komponenten in das Bewusstsein unserer Zielgruppe ..”), wechselte er zur eben jener PR Agentur, die den Nürburgring betreut. Dort ist er jetzt wohl auch nicht mehr: “The requested resource /de/wir/stephan-cimbal.html is no longer available at the server and no forwarding address is known.” Laut Xing ist er jetzt hier untergekommen. Übrig Ns vom Freitag.
Hausdurchsuchungen - Klagen - Prozesse - Ermittlungen - Staatsanwaltschaft - Untreue - Korruption. Eigentlich müßten nur 1 Woche nach dem 24h-Rennen die Sportnachrichten den Nürburgring prägen, aber leider füllen sich die Schlagzeilen mit Vokabular aus dem kriminellen Umfeld. Wirtschaftswoche: Rennstrecken-Skandal, Staatsanwälte schlagen am Nürburgring zu. SWR: Durchsuchungen wegen Nürburgring-Affäre. Rhein-Zeitung: Razzia beim Nürburgring-Pächter. Walter Kafitz klagt - und verliert. Und Peter Meyer hat die Nase voll von den Pächtern:
Ich blogge ja auch schonmal in Englisch, aber es ist garnicht so einfach die Vorgänge in der hohen Schlagzahl zu verfolgen. Geschweige denn zu dokumentieren, weil mir persönlich ja die Möglichkeit genommen wurde interaktive Inhalte, bei denen alle mitmachen können, anzubieten:
Morgen erscheint die neue Wirtschaftswoche, die die Themen nochmal im Heft bringen wird: S.12 Interview: Warum ADAC-Präsident Peter Meyer fest mit der Pkw-Maut rechnet S.68 Nürburgring: Die Ermittlungen der Staatsanwälte gehen auf die Zielgerade Wird noch eine Weile dauern, bis wieder sportliche Nachrichten den Ring beherschen. Eine gute Gelegenheit sich an die zu erinnern, die dem Ring den Schlamassel eingebrockt haben: los ging es am 6.Mai 2004, als Wirtschaftsminister Hans-Artur Bauckhage, Hauptgeschäftsführer Walter Kafitz, Landrat Jürgen Pföhler und Ministerpräsident Kurt Beck stolz die Erlebnisregion vorgestellt haben. Die trotz aller Kritik massiv durchgeboxt und im Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH am 19.Nov.2007 final genehmigt wurde. Siehe auch chronik.20832.com. Strafrechtlich zur Verantwortung gezogen wurde von den Verantwortlichen niemand. Ein Rücktritt (Ingolf Deubel als Finanzminister) und eine Kündigung (Walter Kafitz als Geschäftsführer Nürburgring GmbH) - das war’s. Übrig Ns vom Donnerstag.
Wieder im Programm: ring°razzia. Heute ist der Ring wieder heftig in den Schlagzeilen, Staatsanwaltschaft Koblenz sei dank. Mit 16 Ermittlern sind die heute morgen ausgerückt und haben Wohnungen und Geschäftsräume auf links gedreht. Zumindest liest sich das so in deren PM und den Zeitungen, die das ziemlich 1:1 übernommen haben. Ich hatte dabei vor allem eins: ein Déjà Vu. Denn ziemlich genau vor einem Jahr gab es schonmal so einen Trara mit Hausdurchsuchungen und der passenden Pressemitteilung dazu. Man darf auch nicht vergessen, daß es die Staatsanwaltschaft Koblenz war, die Wilhelm Hahne besucht hat um rauszufinden, was er so alles auf seinem Computer hat. Diesmal geht es um die CST, also die Firma, die uns mit der ring°card geißelt. Aber auch die wurde von der Staatsanwaltschaft schon durchleuchtet. Ergebnis: keine Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten. Das war aber auch noch nicht alles heute, daher hier mal, was mir so alles aufgefallen ist:
Es kommt also wieder Bewegung rein, aber mein Glaube an den Rechtsstaat ist viel zu sehr erschüttert, als daß ich mich jetzt darüber freuen könnte. Wenn die ersten Leute inhaftiert werden, sieht das schon wieder anders aus. Nürburgring nur noch Immobilie. Geschäftsführer für die Nürburgring GmbH zu sein ist kein einfacher Job, vor allem wenn man den dürftigen Pachtvertrag kennt. Jetzt sucht das Land wieder einen Neuen, Koch und Weisel hießen die beiden nach Kafitz. Das Traurige an der Sache: ein Immobilienprofi soll es sein. So tief sind wir schon gesunken, daß die Rennstrecke für das Land bloß noch eine Immobilie ist. Übrig Ns vom Mittwoch.
Was qualifiziert Kai Richter den Nürburgring zu betreiben?Nach dem SWR liegt jetzt auch der Rhein-Zeitung der 2. geheime Teil des Prüfberichtes des Landesrechnungshofes vor. Der erste Teil ist auf seinen 152 Seiten schon ziemlich vernichtend, der zweite Teil befasst sich hauptsächlich mit Kai Richter. ![]() Man hat argumentiert, daß die bekanntermassen brisanten Details aus Datenschutzgründen nicht veröffentlicht werden dürfen. Ich hatte auch selber schon an Herrn Behnke geschrieben, aber er hat mich - höflich aber bestimmt - abgewimmelt. So langsam scheint sich jetzt der Schleier zu lüften und das ist gut so, denn die handelnden Personen sind sehenden Auges in die Katastrophe gerannt. Der Druck wird hoffentlich so groß, daß selbst die Koblenzer Staatsanwaltschaft den Deckel nicht mehr zuhalten kann. Und weil sich da einige Bar an Druck aufgebaut haben, könnte es einen ganz schön lauten Knall geben! Der Artikel in der heutigen Rhein-Zeitung ist da schonmal nicht zimperlich: (..) Als im November 2007 Aufsichtsratschef Ingolf Deubel, Ring-Geschäftsführer Walter Kafitz, Projektentwickler Kai Richter sowie Bürgermeister [Romes] und Landräte [Pföhler] zum Spatenstich ausholen, gilt das damals noch mit 215 Millionen Euro veranschlagte Projekt als finanziell abgesichert und zukunftsweisend für Rennstrecke und Eifelregion. (..) Die Papiere, die unserer Zeitung vorliegen [Anm: der zweite geheime Teil des Berichtes des Landesrechnungshofes], dokumentieren ein Versagen auf ganzer Linie. Sie lassen sogar die Vermutung zu, dass man sich bewusst hat täuschen lassen, nur um das von Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) im Jahr 2004 vorgestellte Projekt endlich in Fahrt zu bringen. (..) Kai Richter, das zeigen die uns vorliegenden Unterlagen, war zu keinem Zeitpunkt in der Lage, die zunächst mit rund 70 Millionen Euro veranschlagten privaten Bauprojekte logistisch oder finanziell zu stemmen. (..) Weder die Bilanzen seines Unternehmens noch die Referenzen geben Grund zur Annahme, dass er das schafft, was Banken und international tätige Hotelgruppen für ein schlechtes Geschäft halten. Auf 705.000 Euro beläuft sich 2006 der Umsatz des Unternehmens mit drei Mitarbeitern, das immerhin 70 Millionen für Hotels, Partymeile und Feriendorf auftreiben will. 72.000 Euro kann Mediinvest als Eigenkapital aufweisen. Da hat mancher kleine Handwerksbetrieb in der Region mehr auf der hohen Kante. (..) Das Ring-Engagement Richters war Banken und anderen möglichen Investoren sogar trotz einer Absicherung durch das Land Rheinland-Pfalz keinen Cent wert. Kai Richter ist übrigens nicht nur Betreiber des Nürburgrings, er hat auch mit Firmen, Beteiligungen und Lizenzen zusätzliche Geschäftsmodelle geschaffen. Ein Blick in´s Handelregister sorgt schnell für Klarheit. Wer hätte zum Beispiel gedacht, daß die Nürburgring TV von Althof/Pathe durch die Beteiligungsverhältnisse eher Kai-Richter-TV heißen könnte? Oder ´Grüne Hölle´ eine eingetragene Marke von Mediinvest ist? Gedeckt von Kommunal- und Landespolitik treiben Jörg Lindner und Kai Richter ihre gierigen Geschäfte immer weiter und haben schließlich erreicht, worauf sie von Anfang an scharf sind: die Nordschleife auszuschlachten. Die Preise für die Touristenfahrten schnellen in die Höhe und werden mit dem Gastrodorf gekoppelt, die Industrie wird mit bis zu 10-fach erhöhten Forderungen derart geknebelt, daß die Telefondrähte der Konzernbosse heißlaufen und selbst vor mühsam erarbeiteten Sicherheitsauflagen wird nicht Halt gemacht: für 2011 soll man Videokameras mieten können, um die eigenen Touristenfahrt aufzuzeichnen. Fehlt nur noch die offizielle Zeitnahme. Nur des Profits wegen werden von zwei Nicht-Motorsportlern nicht nur der Ring, sondern die ganze Region auf´s Spiel gesetzt. Kafitz is back.´Wenn das kein Erfolg wird, dann hab ich keine Ahnung.´ Meinte Doktor Walter Kafitz im Juli 2009 anläßlich der Eröffnung der Erlebnisregion. Bei soviel Weitblick drängt sich ein Berufsbild gradezu auf: Berater. Und - TUSCH - fertig ist sie, die Kafitz Consultancy Germany. (Danke für den Tipp!) ![]() Einfach mal Aussitzen geht jetzt nicht mehr.Im Februar hatte Walter Kafitz den Untersuchungsausschuß noch geschwänzt, das geht jetzt aber nicht mehr. Horst von Saurma wittert ein gutes Geschäftsmodell: der kalkulierende Kritiker.Horst von Saurma - der die sport auto als Chefredakteur verantwortet - meldet sich per Editorial zum Thema Erlebnispark zu Wort: Sich hinterher aufzuregen ist destruktiv - für viele allerdings lohnend. Darin meint er: Viele von denen, die erst abwarten, um sich in Kenntnis der vollendeten Tatsachen kalkuliert auf die Seite der Kritiker zu stellen, verbinden damit sogar ein gutes Gschäftsmodell. (..) Es wird gewettert und geschimpft. Ganze Romane werden verfasst, um die vermuteten Machenschaften in der Eifel an den Pranger zu stellen. Waren all die Kritiker auch schon da, als das ´Ring´-Projekt in der Planungsphase seinen Anfang nahm? Wenn man sich im Mikrokosmos der sport auto bewegt, dann gab es tatsächlich keine Kritik. Im Gegenteil, man hat dankbar zur Eröffnung Juli 2009 einen lukrativen Sonderteil produziert und die Leistungen von Walter Kafitz hochachtungsvoll verehrt. Außerhalb dieser künstlichen Alles-Toll-Welt gibt es Medien, die offensichtlich nicht im Wahrnehmungsfeld des Chefredakteurs liegen. Ich hab einfach mal ein paar Artikel ausgesucht, die weder motor-kritik, Rhein-Zeitung oder Eifelzeitung sind. Und auch ein paar sport auto Ring-Artikel zeitlich einsortiert. 15.März 2007, Bürgerinitiative Nürburg e.V., Offener Brief an Kurt Beck 22.Mai 2007, DER SPIEGEL, Luftschlösser am Nürburgring 30.Sep.2007, Bund der Steuerzahler, Schwarzbuch 2007, Steuerverschwendung Nürburgring 8.Nov.2007, DER SPIEGEL, Disneyland an der Nordschleife 9.Okt.2008, Bund der Steuerzahler, Schwarzbuch 2008, Steuerverschwendung Erlebnisregion 12.Feb.2009, STERN, Nürburgring: Rheinland-Pfalz versenkt Steuermillionen 13.Feb.2009, sport auto, Nürburgring-Ausbau: Neue Arbeitsplätze für die Eifel-Region (Der Ausbau des Nürburgrings zu einem ganzjährigen Freizeit- und Businesszentrum bringt in der Eifelregion auch 400 neue Arbeitsplätze, die ab dem 7. März 2009 ausgeschrieben werden.) 3.März 2009, DIE WELT, SPD auf riskanter Investorenjagd am Nürburgring 8.März 2009, SPIEGEL ONLINE, Nürburgring nimmt dubiose Finanztransaktionen vor 4.Juni 2009, SPEEDWEEK, Nürburgring ohne Bank? 18.Juni 2009, STERN, Mit Vollgas gegen die Pressefreiheit. 23.Juni 2009, sport auto, Projekt Nürburgring 2009: Die Rennstrecke wird zum Erlebnisareal (Bestandssicherung am Nürburgring: 2009 wird die Traditionsrennstrecke um ein ambitioniertes Freizeit- und Businesszentrum erweitert.) 1.Juli 2009, NDR Fernsehen, Schikane-Razzia bei einem kritischen Journalisten 7.Juli 2009, STERN, Finanzminister Deubel stürzt über Nürburgring-Affäre 9.Juli 2009, FAZ, Erlebnispark am Nürburgring Crash in der Grünen Hölle 9.Juli 2009, FINANCIAL TIMES, Zoff am Nürburgring 9.Juli 2009, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG, Projekt Nürburgring Illusionen statt Millionen 10.Juli 2009, DER SPIEGEL, Nürburgring-Debakel blamiert Kurt Beck Juli 2009, sport auto / Heft 07/2009, Topthema im Heft: Nürburgring-Spezial (Business, Sport und Spaß sind das neue Gesicht des Nürburgring. Zusätzlich gibt es ein Interview mit Nürburgring-Geschäftsführer Walter Kafitz über Tradition und Zukunft.) (Danke für die vielen sport auto Leser, die mich angeschrieben haben zu dem Thema!) Was nicht paßt wird passend gemacht: so rechnet sich Kurt Beck seinen Nürburgring erfolgreich.Beim Truck Grand Prix am Nürburgring waren dreimal soviele Zuschauer wie beim Formel 1 Lauf in Hockenheim am gleichen Wochenende. Auf so eine Idee kann auch nur ein realitätsfremder Politiker kommen. Zitat Kurt Beck im Interview mit der Rhein-Zeitung: "Beim Truck-Grand-Prix waren am vergangenen Wochenende 200 000 Besucher, in Hockenheim bei der Formel 1 gerade mal 60.000." Da ist sie ja wieder, die Zuschauerlüge. Kurt Beck wendet den Trick an, den wir von Walter Kafitz kennen: die Besucherzahlen werden hochgeschraubt indem man die Veranstaltungstage addiert. Das sind beim Truck Grand Prix 4 Tage, denn der Event ging von Donnerstag bis Sonntag. Im Gegensatz dazu wird am Hockenheimring mit offenen Karten gespielt und die Zuschauerzahl für das Rennen kommuniziert: Break-Even bei 62.000 und 65.000 sind dann real am Rennsonntag gekommen. Das deckt sich mit dem Fassungsvermögen von Hockenheim und man konnte im Fernsehen bei den Onboardaufnahmen auch gut die ausverkauften Tribünen sehen. Doch was nicht paßt wird passend gemacht und so quetscht Kurt Beck 200.000 Besucher in eine Kurzanbindung Nürburgring, die schon mit 45.000 restlos ausverkauft wäre. Walter Wirz ist seit 16 Jahren Landtagsabgeordneter im Landesparlament in Mainz und begleitet damit das Wirken von Kurt Beck und Walter Kafitz seit ihren Anfängen als Ministerpräsident bzw. Nürburgring Geschäftsführer. Er hat seinen Sitz im Direktmandat des Wahlkreises 14 erreicht und vertritt damit die Menschen aus den Gemeinden Bad Neuenahr-Ahrweiler und Grafschaft und den Verbandsgemeinden Adenau und Altenahr. In einer von ihm selber verbreiteten Pressemitteilung schreibt er: "Kaum ein Tag vergehe, an dem keine neue Facette fragwürdiger Entscheidungen oder vermeintlich falscher Weichenstellungen bekannt werde. Damit müsse, so der Abgeordnete, jetzt Schluß sein." ![]() Vermeintlich falsche Weichenstellung? WTF? Herr Wirz wohnt mitten in Adenau, vertritt die Menschen vor Ort mit Direktmandat und hat sich mit aller Kraft für die Realisierung des Freizeitparks eingesetzt. Jetzt fordert er, daß "die Zeit zum Handeln gekommen sei". Wie wäre es Herr Wirz, wenn SIE handeln und Verantwortung übernehmen für das, was sie angerichtet haben? Achterbahnen interessieren mich normalerweise herzlich wenig, aber nachdem sie uns am Ring für 12 Millionen eine mitten reingesetzt haben, wird man bei dem Thema etwas hellhöriger. Auch bei dem Thema Abu Dhabi, denn an der dortigen Rennstrecke hat Walter Kafitz seinen neuen Arbeitgeber gefunden. Schnellste Achterbahn der Welt? Den Spruch kennen wir doch - die in Abu Dhabi soll jedenfalls 240 Sachen machen, wenn sie im Oktober 2010 eröffnet wird. Die macht der Ring° Ob das dann auch live im Fernsehen kommt? ![]() ![]() Die 32 PS hätten sie auch noch draufpacken können, dann wäre die Abu Dhabi Bahn so stark wie die Nordschleife lang ist ;) Während im TV das unterhaltsame GT1 Rennen aus Abu Dhabi läuft - mit Patrick Simon als Kommentator! :) - frage ich mich, was wohl Walter Kafitz jetzt treibt, er ist ja dort wieder als Manager untergekommen. Da bringen uns vielleicht die weitgereisten Teams und Fahrer ein paar News mit?! Während Walter Kafitz Klage eingereicht hat, um sein Dezember- und Januargehalt zu bekommen, hat ein Rechtsgutachten ergeben, daß alleine aus den bekannt gewordenen Vergehen aus dem Ernst & Young Gutachten 6,5 Millionen Schadensersatzforderung aufgestellt werden können. Das Problem ist nur, daß alle Klagen GEGEN Walter Kafitz bei der Staatsanwaltschaft Koblenz versickern. Die ist nämlich bisher nicht in der Lage gewesen, einen Anfangsverdacht zu entdecken, obwohl sie ständig mit der Nase draufgestoßen wird. Untreue zählt offensichtlich als Kavaliersdelikt. Im Vergleich dazu wird bei kritischer journalistischer Arbeit direkt das SWAT Team losgejagt. Herr Kafitz überwintert grade in Dubai und hat auch keine Lust mehr in Mainz seine Zeit beim Untersuchungsausschuß zu verplempern. Will er sich seiner Verantwortung entziehen? Normalerweise läßt man an Ring keine Gelegenheit aus, um für Prominente und Politiker einen großen Bahnhof zu veranstalten. Heute ist hoher Besuch aus dem Europaparalament zu Gast, aber Kafitz-Nachfolger Hans-Joachim Koch hat ein im Vorfeld geplantes Treffen kurzfirstig abgesagt. ![]() Eveline Lemke twittert fleißig von den Ereignissen, als nächstes steht eine Podiumsdiskussion auf dem Plan. Thema: Nürburgring – öffentliche Finanzierung aus europäischer Sicht. Da paßt es zeitlich gut ins Bild, daß ausgerechnet jetzt sich der Chef der ISB Ulrich Dexheimer zu Wort meldet: "Wir müssen das EU-Recht sowie die eigene Risikotragfähigkeit beachten." Eine etwas späte Erkenntnis, denn die ISB hatte in der Vorstellung des "... und die ISB beabsichtigen, dass künftig eine private Betriebsgesellschaft unter Führung der Lindner Gruppe den Nürburgring managen soll. Die Finanzierung des Projektes erfolgt durch die ISB." UPDATE: Hier noch ein paar Hintergründe zu den plötzlichen Apropos Koch: Heike Raab von der SPD kocht ordentlich: "Was gerade passiert, gleicht einer Hetze." Da scheinen einige Damen und Herren ja ordentlich pikiert zu sein, welche Öffentlichkeit die große Ablehnung gegen das tolle Zukunfskonzept bekommt. Für Kurt Beck ist das Thema "Nürburgring" offensichtlich abgehakt. Am Freitag sprach er auf einer Verantaltung: "Sicher, hier sind Fehler gemacht worden, und dafür wurde auch die Verantwortung übernommen." Er kann ja auch nicht anders, denn die Bauern sind alle geopfert (Rücktritt Ingolf Deubel, fristlose Entlassung Walter Kafitz). Wieder eine Auszeichnung für Walter Kafitz in der Bild am 12.Januar. Diesmal in der Online-Version der Bildzeitung, denn in der Print-Ausgabe wurde ihm der Titel schonmal am 16.Juli 2009 verliehen. Aber es spricht natürlich auch nichts dagegen, jeden Tag neu Verlierer des Tages zu werden. Walter Kafitz hat im Untersuchungsausschuß den Antrag gestellt ihn statt als "Zeugen" als "Betroffenen" einzustufen. Betroffen ist derjenige, gegen den sich die Untersuchung richtet. Klingt schon fast nach Schuldeingeständnis, wenn man freiwillig vom Zeugenstand auf die Anklagebank wechselt. Ich hätte auch nie gedacht, daß ich mich mal intensiver mit einem "Untersuchungsausschußgesetz" befasse, weil ich die Nordschleife so geil finde. Clemens Hoch und ich haben eins gemeinsam: wir sind zur selben Schule gegangen. Damit hat sich's dann wahrscheinlich auch schon. Aktuell ist er Obmann der SPD im Untersuchungsausschuß. Er twittert sogar live vom Untersuchungsausschuß heute. Mit Aufklärung hat das nichts mehr zu tun, das ist zu einer reinen Parteienschlacht verkommen. Beim Surfen fällt mir auf, wie Clemens Koch den ehemaligen ring°chef Walter Kafitz in Schutz nimmt: "Die heutige Beweisaufnahme hat gezeigt, dass die Nürburgring GmbH in der Zeit von 1994 bis 2004 unter der Geschäftsführung von Dr. Walter Kafitz eine gute wirtschaftliche Entwicklung genommen hat. Und das in einem schwierigen Umfeld: Die Formel 1 wurde immer teurer und Dr. Kafitz hat lukrative Geschäftsfelder gefunden (Truck Grand Prix, Rock am Ring), die die Verluste kompensierten." Als Rock am Ring und Truck Grand Prix am Nürburgring ins Leben gerufen wurden, war Walter Kafitz noch garnicht dort aktiv: 1.Truck-Grand Prix: 1986 1.Rock am Ring: 1985 Walter Kafitz am Ring: 1994 - 2009. Dem Untersuchungsausschuß liegen nichtmal die Kontobewegungen der Nürburgring GmbH vor. Die braucht man anscheinend nicht, wenn man die Hintergründe einer Finanzierung aufdecken möchte. Dafür steht Walter Kafitz jetzt auf einmal ohne Deckung da und sieht sich dem Vorwurf der mangelnden Qualifikation ausgesetzt. Dazu fällt mir das SWR Interview mit Herrn Kafitz im Juli 2009 ein: "Also a) haben wir viel Marktforschung betrieben im Vorfeld und b) wenn ich das jetzt mir mal anschaue, dann muß ich sagen, wenn das kein Erfolg wird, dann hab ich keine Ahnung." Bricht das Eis? Walter Kafitz scheint die "Cash Settlement & Ticketing GmbH" zum Verhängnis zu werden, denn Kurt Beck greift der Aufsichtsratsentscheidung vom kommenden Donnerstag vor. Die Firma wurde am 15.8.2008 installiert, um die Geldflüsse am Ring zusammenlaufen zu lassen. Die Firma ist am Ring auch sehr präsent, das sind nämlich die grünen "Haben-Sie-schon-eine-Ringcard?" Männchen, die den Besuchern meist zahlenmäßig überlegen waren. Man fragt sich natürlich, was können das für "Mißstände" sein, von denen jetzt gesprochen wird? Wie kann eine Firma, die nichts anderes macht, als Geld zu sammeln, nach nur einem Jahr am Rande der Insolvenz stehen? Die Fragen kann nur die Geschäftsführung der Grüne-Männchen-Firma beantworten. Laut Unternehmensregister sind oder waren dies Kai Richter, Hans-Jürgen Lippelt und Michael Nuss-Kaltenborn. Arno Elmer redet Tacheles - heute im Untersuchungsausschuß. Mißmanagement, sowohl strategisch, als auch operativ, habe es unter Walter Kafitz gegeben. Dem schriftlichen Einreichen der Kritik beim Aufsichtsratsvorsitzenden Ernst Eggers folgte nur kurz darauf die fristlose Kündigung des damaligen kaufmännischen Geschäftsführers. Was Dr.Kafitz verdient geht uns nichts an. Und auch nicht wieviele Mitarbeiter die Nürburgring GmbH schon durchgebracht hat. Mir fallen da auf Anhieb einige ein. Die waren manchmal so schnell wieder weg, daß man es nichtmal geschafft hat, sich den Namen zu merken. Dabei ist die Vorauswahl sehr sorgfältig. Zwischen '95 und '98 betrugen die Ausgaben für Personalberatung 1.000.000 DM. Kann man im Bericht des Landesrechnungshofes nachlesen. Der Ton wird schärfer, die Nachricht deutlicher - die Grünen in RLP: "In welcher Bananenrepublik leben wir hier eigentlich? [...] Die Landesregierung lässt sich von Walter Kafitz, Helmut Lippelt und Kai Richter nach wie vor an der Nase herumführen." Neue renn.tv Einträge:
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